Angeschossene Reiher und einäugiger Uhu: Aufnahmestopp in Dresdens Vogelstation!

Dresden - Die Volieren sind voll - Aufnahmestopp in Dresdens Wildvogelauffangstation in Kaditz! Unter den 147 tierischen Gästen sind Waisen, Opfer der Hitze - und auch ein Graureiher, auf den mit scharfer Munition geschossen wurde.

Stations-Leiterin Ronja Fulsche (25) in der Voliere mit dem Graureiher, der von Tierquälern angeschossen wurde.
Stations-Leiterin Ronja Fulsche (25) in der Voliere mit dem Graureiher, der von Tierquälern angeschossen wurde.  © Norbert Neumann

Ehrenamtliche Tierschützer lieferten den verletzten Graureiher mit Verdacht auf eine Schusswunde auf der Station ein. Der einheimische Vogel wurde nahe der Saloppe gefunden, war offenkundig flugunfähig.

"Er hatte ein Loch im Flügel", sagt Leiterin Ronja Fulsche (25). "Das Röntgenbild brachte die Kugel zum Vorschein, die zwischen den Knochen steckte."

Die Täter schossen offenbar mit einem Luftgewehr, nutzen Diabolo-Patronen. Nach der Behandlung des Tierarztes kann sich der Reiher jetzt bei den Vogelschützern von seinen Verletzungen und dem Knochenbruch erholen, wird mit Fisch und Eintagsküken gefüttert.

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"Schüsse auf Vögel kommen immer mal wieder vor, wir hatten hier bereits angeschossene Gänse und Greifvögel", bedauert Ronja Fulsche. "Unterste Schublade und Tierquälerei ist das."

Da sich angeschossene Tiere auch nur schwer einfangen lassen, vermutet sie zudem eine hohe Dunkelziffer an "Schuss-Opfern", die unbehandelt in freier Wildbahn leben oder sich quälen.

Das Röntgenbild zeigt die eingedrungene Kugel im Bereich der Flügel.
Das Röntgenbild zeigt die eingedrungene Kugel im Bereich der Flügel.  © Montage: Ronja Fulsche, Marta Broll
Der gebrochene Flügel des Graureihers wurde versorgt.
Der gebrochene Flügel des Graureihers wurde versorgt.  © Norbert Neumann

Überlastung durch Hitze und Notfälle: Wie Spenden helfen, die verletzten Vögel Dresdens zu retten

Mitarbeiterin Nele (18) mit zwei jungen Waldkäuzen.
Mitarbeiterin Nele (18) mit zwei jungen Waldkäuzen.  © Norbert Neumann

Die Station ist aktuell so voll und auch personell am Limit, dass nicht mehr alle Opfer aufgenommen werden können.

Neben Vögeln, die zu früh aus dem Nest gefallen sind, gibt es auch vermehrt Schwalben und Spatzen, die ihre Nester an Dächern wegen der enormen Hitze verlassen (müssen) und so stürzen und sich verletzen.

Das Team auf Station kümmert sich auch um ein Wasserrallen-Küken ohne Eltern, Waldkäuze und einen einäugigen Uhu.

Die Wildvogelauffangstation platzt aus allen Nähten. Die Mitarbeitenden und die Vögel benötigen dringend Spenden.
Die Wildvogelauffangstation platzt aus allen Nähten. Die Mitarbeitenden und die Vögel benötigen dringend Spenden.  © Norbert Neumann

Für ihre Arbeit sind die Naturwächter der Station des gemeinnützigen Vereins Umweltzentrum Dresden auf Spenden angewiesen. Noch immer sparen sie aktuell für eine neue Voliere-"Intensivstation". Unterstützer werden fündig unter: uzdresden.de

Titelfoto: Montage: Norbert Neumann (2)

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