Als Dresden noch im Pionier-Bad planschte: Rathaus rettet das Römische Bad!
Dresden - Seit Jahren liegt das Römische Bad von Schloss Albrechtsberg im Dornröschenschlaf, ist mit einem Bauzaun abgesperrt. Doch schon bald war es das mit der Ruhe: Schon in diesem Jahr wird mit der Sanierung des Areals begonnen. Die Dresdner können bereits ab März wieder einen Blick auf ihr einstiges Pionier-Bad erhaschen.
Darüber freut sich ganz besonders Thomas Löser (50, Grüne). Der Landtags- und Stadtratsabgeordnete hat hier im Sommer 1989 als Bademeister-Assistent gearbeitet.
"Ich war gerade mit meiner Lehre in Riesa fertig geworden und habe mir dann hier einen Job gesucht", erinnert sich Löser. "Das waren schöne Tage. Ich denke sehr gerne an diese Zeit zurück", sagt der gebürtige Dresdner beim Blick in seine alte Bademeister-Kabine, direkt rechts neben dem Becken.
Insgesamt 6 Millionen Euro müssen nach Schätzungen der Stadt für die Instandsetzung locker gemacht werden. Bisher stehen 1,5 Millionen Euro zur Verfügung, ein Drittel davon übernimmt das Land Sachsen.
Der erste Bauabschnitt umfasst Arbeiten am westlichen Säulengang, der Balustrade und der Stützmauer. Ein Schwerpunkt bei den Arbeiten liegt auf der Restaurierung von beschädigtem Sandstein.
Mit Rücksicht auf die sensible Fledermaus-Population wird nur zwischen März und August 2023 gewerkelt.
Wird das Kulturmerkmal wieder ein Bad?
Die Treppenläufe in Richtung Elbe bekommen sogar ein WC und einen Technikraum. Ob die Dresdner hier also bald wieder mit Handtuch und Badehose aufschlagen können?
Nein, denn eine erneute Nutzung des Kulturdenkmals als Bad wie zu DDR-Zeiten ist ausgeschlossen. Auch der genaue Zeitrahmen der Bauarbeiten ist noch unklar.
Baubürgermeister Stephan Kühn (43, Grüne), der hier ebenfalls als kleiner Junge gebadet hat: "Wann genau die Sanierung fertig sein wird, ob in drei, fünf oder sieben Jahren, das können wir jetzt noch nicht abschätzen."
Titelfoto: Bildmontage: Waltraut Kossnick/Archiv SZ, Eric Münch (2)