Als Anhänger getarnt: Hier steht Dresdens neuer Super-Blitzer!

Dresden - Er ist schwarz, fett und hat sich getarnt. Mit Nummernschild und Rücklichtern. Doch dieser dunkle Kasten ist nicht nur ein schlichter Anhänger, sondern Dresdens modernster Blitzer. Mitten auf dem Gehweg steht das gepanzerte Ungetüm, das Tag und Nacht autark in beide Straßenrichtungen Tempoverstöße aufzeichnet.

Das Kennzeichen steht für Monheim am Rhein, wo der Blitzer-Anhänger gebaut wird, das RO für "Jenoptik Robot".
Das Kennzeichen steht für Monheim am Rhein, wo der Blitzer-Anhänger gebaut wird, das RO für "Jenoptik Robot".  © Eric Münch

Das schwarze Monstrum namens TraffiStar S350 (Anhängerversion) wurde von der Thüringer Optikfirma Jenoptik gebaut.

Die massive Konstruktion hat einen Grund. "Die gesamte Messtechnik und die Transportmittel wie die Anhängerdeichsel sind in dem gepanzerten Kfz-Anhänger integriert. Das Gerät ist sehr robust und kann nicht verschoben werden", so Jenoptik-Pressereferentin Cornelia Ehrler.

Sechsstellig die Kosten für einen solchen Blitzer, denn die verbaute Lasertechnik, die auch bei Nacht und schwierigen Wetterverhältnissen gute Aufnahmen liefern soll, ist teuer.

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In ganz Deutschland habe Jenoptik eine dreistellige Zahl des Modells verkauft oder verleast, sagt Referentin Ehrler.

Jetzt also auch in Dresden. Wie die Stadt am Donnerstag mitteilte, soll das Gerät drei Monate lang ausgetestet werden. Zunächst wolle man die Schulwegsicherheit auf der Kipsdorfer Straße nahe dem Schulcampus Tolkewitz verbessern.

Anwohner sorgten sich um Kinder auf dem Schulweg, die auf der Kipsdorfer Straße durch Verkehrssünder in Bedrängnis gekommen seien.
Anwohner sorgten sich um Kinder auf dem Schulweg, die auf der Kipsdorfer Straße durch Verkehrssünder in Bedrängnis gekommen seien.  © IMAGO/Michael Gstettenbauer

Dresdens neuer Super-Blitzer: So reagieren die Anwohner

Toni Sanftenberg findet den Blitzer nicht schön, aber sinnvoll - jedenfalls bei sehr viel Verkehr.
Toni Sanftenberg findet den Blitzer nicht schön, aber sinnvoll - jedenfalls bei sehr viel Verkehr.  © Eric Münch

Vor Ort berichtet ein Anwohner, dass häufige Verkehrsverstöße auf der Straße Schulkinder in Gefahr gebracht hätten. Gemeinsam mit einigen Nachbarn habe er beim Ordnungsamt um Kontrollen gebeten.

"Vor drei Wochen haben wir eine Anfrage gestellt, kurz darauf wurden mobile Blitzer eingesetzt. Damit, dass die Stadt jetzt diesen Blitzer-Anhänger aufstellen würde, hatten wir nicht gerechnet."

Für Toni Sanftenberg, der in der Nähe wohnt, ist der schwarze Monster-Blitzer jedenfalls ein ungewohnter Anblick. Er bleibt relativ gelassen: "Hier gibt es wirklich viele Raser. Aber wäre weniger Verkehr, könnte ich gut auf den Blitzer verzichten."

Annett Gründel begrüßt den Einsatz der modernen Blitzer-Anlage.
Annett Gründel begrüßt den Einsatz der modernen Blitzer-Anlage.  © Eric Münch

Auch Annett Gründel, die regelmäßig auf der Kipsdorfer spaziert, findet den Blitzer nicht verkehrt. Nur reicht ihr einer nicht aus: "Eigentlich würde ich mir in der Lewickistraße so einen Blitzer wünschen. Dort ist die Situation noch schlimmer."

Titelfoto: Eric Münch

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