Alles muss raus! Ausverkauf im DDR-Museum
Dresden - Die Tage der DDR sind gezählt - Ende Mai schließt das DDR-Museum im Simmel-Markt am Albertplatz seine Türen.
Der Charme der Ostalgie ist verblasst, immer weniger Besucher bestaunen alte Campingzelte, Telefone oder Kassettenrekorder in der 1500 qm großen Ausstellung.
Deshalb zieht Supermarkt-Unternehmer und Inhaber Peter Simmel (63) nun einen Schlussstrich unter die DDR-Geschichte.
"Als wir das DDR-Museum 2017 zusammen mit unserem Simmel-Markt am Albertplatz eröffnet haben, zählten wir in einem Jahr über 80.000 Besucher", erinnert sich Simmel.
"Inzwischen sind es nur noch 8000 pro Jahr."
Ein eklatanter Besuchereinbruch.
"Das tut mir sehr leid, denn wir hatten die Ausstellung in Radebeul damals aus der Insolvenz gerettet und mit viel Elan hier etabliert. Jetzt mussten wir auch wegen der Energie- und Personalkosten die Entscheidung treffen, das Museum zu schließen", so Simmel.
Viele Exponate des DDR-Museums werden verkauft
Museumschefin Gabi Reisig will sich auf Nachfrage nicht äußern.
Die Arbeit wächst ihr derzeit wahrscheinlich über den Kopf. Denn alles (50.000 Exponate) muss raus. Leihgeber müssen ihre Exponate abholen. Der Rest wird verkauft.
Einzelne Ausstellungsgruppen werden schon online unter weltderddr.de angeboten - ohne Preisangabe.
Peter Simmel will sich zumindest einige Gegenstände aus dem DDR-Einzelhandel sichern - für eine kleine Vitrine in einem seiner 25 Simmel-Märkte.
Wer also nochmal ein Wohnzimmer mit DDR-Schrankwand, eine Kaufhallen-Theke, eine Arztpraxis oder ein Kombinats-Büro bestaunen will, muss sich sputen.
Die "Welt der DDR" ist Mo-Do/So (10-16 Uhr), Fr/Sa (10-18 Uhr) geöffnet. Eintritt: 7/5 Euro.
Titelfoto: Norbert Neumann