Alles anders beim Sachsenbad: Diese Änderungen stehen an!
Dresden - Planänderung beim Sachsenbad in Pieschen! Da mehrere Abschnitte der fast ein Jahrhundert alten Ruine in einem desolaten Zustand sind, plant der Investor eine größere Erweiterung des Gebäudes gen Norden. Dafür muss eine zusätzliche Fläche von der Stadt angekauft werden. Der Stadtrat soll im Spätsommer entscheiden.
![Das zu sanierende Sachsenbad (rechts) soll durch einen modernen Neubau bis auf das Nachbargrundstück (Fernwärmestation der SachsenEnergie, links) erweitert werden.](https://media.tag24.de/951x634/4/5/45btwqc6msft7we2o4ncmcq09u7z80qc.jpg)
Ursprünglich war vorgesehen, den ehemaligen Badetempel (Baujahr 1929) in ein modernes Multifunktionsgebäude (Büros, Yogastudio, Saunawelt) zu verwandeln. So ist es im Kaufvertrag mit der Stadt (1,1 Millionen Euro) notiert.
Die Bauarbeiten dafür hätten längst beginnen sollen. Doch wie Investor MONTIS (München) nun bekannt gab, ist der nördliche Teil des Gebäudes höchst instabil und muss vollständig abgerissen werden.
"Das Tragwerk bröselt vor sich hin", fasste Gesellschafter und Projektleiter André Powilleit die Ergebnisse einer aufwendigen Begutachtung zusammen. Öffentliche Begehungen sind wegen des Risikos eines Einsturzes oder Unfalls nicht möglich.
Und auch im Keller (unter dem Schwimmbecken) kam es zu einer bösen Überraschung.
![MONTIS-Projektchef André Powilleit musste wegen der Befunde die Pläne überarbeiten lassen.](https://media.tag24.de/951x634/i/2/i2pvdvf2jdb18x82jtgp1673curp88vw.jpg)
![Sachgebietsleiter Sebastian Kallensee rechnet ab Mai mit einer Beratung in den Gremien des Stadrates.](https://media.tag24.de/951x634/0/k/0k65dz5is1s95rubve6fxnh8b1vrssa4.jpg)
MONTIS plant großzügige Erweiterung des Altbades
![Im Dachgeschoss installierten Fachleute für die Begutachtung und die Demontage von Glas eine Arbeitsbühne.](https://media.tag24.de/951x634/f/q/fqszcloa6z7ysym5q4jybxqbgyimclyh.jpg)
Die Fachleute entdeckten Schadstoffe, die offenbar noch aus der Zeit als Kohlebunker und Heizraum stammen. Die bittere Schlussfolgerung der Befunde: Von den insgesamt 5500 Quadratmetern an geplanter Nutzfläche fallen etwa 2200 Quadratmeter mit einem Schlag weg!
Die Unternehmensgruppe musste deshalb unter Inkaufnahme von Mehrkosten (genaue Summe wurde nicht genannt) das ursprüngliche Konzept in Abstimmung mit dem Rathaus grundlegend überarbeiten.
Der neue Plan schaut jetzt so aus: Um den Raumverlust (und damit auch potenzielle Mieteinnahmen) auszugleichen, plant MONTIS eine großzügige Erweiterung des Altbades mit einem Neubau.
In Richtung Norden soll ein mehrstöckiger Glasbau als Standort für Schulräume und Büros entstehen. Doch ein Hindernis gibt es.
![Innenraum Schwimmbad (Foto 2): So sieht der verfallene Innenraum mit leerem Schwimmbecken derzeit aus.](https://media.tag24.de/951x634/p/9/p944tx2x1do9ynpm3bu64cvq5c2vttoe.jpg)
![Investor MONTIS plant die Erweiterung des Altbades ...](https://media.tag24.de/951x634/8/0/80uhhl3g7mfahfh225mgydv3mnz8bxxt.jpg)
![... mit einem großzügigen Neubau aus Glas.](https://media.tag24.de/951x634/w/a/wa38vmolsfdsfz3wljcwehia0euxqk0t.jpg)
Einreichung des Bauantrages steht noch aus
![So könnte es Innen aussehen.](https://media.tag24.de/951x634/f/3/f3je2nu4zld33g06f4m5wlf9yslxb6gd.jpg)
Das Projekt erfordert die erneute Zustimmung des Stadtrates. Denn der Anbau würde in der Vorzugsvariante auf ein benachbartes Gelände ragen. Und das ist Eigentum der Stadt, beherbergt derzeit noch eine Fernwärmestation der SachsenEnergie.
Aber wann können die Pieschener mit dem sanierten Sachsenbad (dann ohne Wasser) rechnen? Einen genauen Zeitplan für die Fertigstellung gibt es noch nicht. Zwischen Mai und Juli ist vorgesehen, dass sich der Bauausschuss mit dem Sachstand und der neuen Ankaufsvorlage beschäftigt, erklärte Sebastian Kallensee (35), Sachgebietsleiter Liegenschaftsmanagement bei der Stadt.
Bis zum Beschluss des Rates wird sich Investor MONTIS weiter mit den Ämtern abstimmen und die Planungen für erste Baumaßnahmen im Hauptgebäude (etwa der Dachsanierung über eine Arbeitsbühne) vorantreiben.
Auch die Einreichung des Bauantrags steht noch aus. "Sind alle Genehmigungen erledigt, rechnen wir mit einer Bauzeit von zirka 2 Jahren", so Projektchef Powilleit.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig (2)