Bad Schandau - Das ist der nächste Hammer! Ab sofort ist die Elbbrücke von Bad Schandau für den Verkehr gesperrt. Darüber informierte am heutigen Mittwoch überraschend das Landesamt für Straßenbau und Verkehr.
Hintergrund ist - na klar - der Brücken-Gau von Dresden. Nach dem Einsturz der Carolabrücke hatten an vielen Querungen im Freistaat Sonderprüfungen stattgefunden. Auch in Bad Schandau, an der letzten Autobrücke vor der Tschechengrenze.
"Die Maßnahme wird vorsorglich durchgeführt, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten", teilte die Behörde gestern mit.
Die Spannbetonbrücke aus dem Jahr 1977 soll bis mindestens Jahresende für den gesamten Verkehr gesperrt bleiben.
"Die Vollsperrung muss so lange bestehen bleiben, bis auf Basis von Bauwerks- und Materialuntersuchungen eine ausreichende Standsicherheit des Bauwerks durch statische Berechnungen mit der gebotenen Sicherheit nachgewiesen werden kann", erklärt Amtssprecherin Corinna Saring.
Elbbrücke bis mindestens Ende des Jahres gesperrt
Die statischen Systeme der Brücken unterscheiden sich dem Amt zufolge aber grundlegend. Die Brücke in Bad Schandau hat demnach unter anderem keine Gelenke wie die Carolabrücke. Allerdings wurde bei beiden Hennigsdorfer Spannstahl verbaut, der stark korrosionsgefährdet ist.
Interessant: Die Brücke wurde bereits am 27. September der Sonderprüfung unterzogen. Aber erst gestern sei der Prüfbericht dem Landesamt übergeben worden, teilt die Sprecherin mit: "Das ist kein ungewöhnliches Verfahren. Aber eine sofortige Sperrung war demnach unumgänglich."
Damit ist nicht nur der Weg über die Bundesstraße 172 von Königstein nach Bad Schandau, Schmilka und zur Grenze abgeschnitten.
Nach Pirna befindet sich die nächste Elbquerung erst in Decin. Heute wollen die Behörden weitere Details zum nächsten Brücken-Desaster preisgeben.