ADFC sauer: Nach Brücken-Einsturz noch immer keine Umleitung für Radfahrer
Dresden - Immer noch beschäftigt Dresden der Einsturz der Carolabrücke - auch Radfahrer sind betroffen. Die müssen während der Abrissarbeiten den Elberadweg unbequem umfahren, bislang ohne Ausschilderung. Für den ADFC Dresden ist die Lage unhaltbar.
Deshalb unterbreitete der Verein bereits vor vier Wochen Vorschläge an OB Hilbert (52, FDP) und Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne).
Dresdens Radler-Lobby fordert unter anderem, den Hasenberg für Radfahrer zu öffnen und einen "Pop-up-Radweg" auf einer mit Baken abgesperrten Abbiegespur am Finanzministerium einzurichten.
Laut ADFC-Vorstand Nils Larsen (40) erreichen ihn täglich Anfragen von Radfahrern, denen der teils gesperrte Elberadweg Probleme macht.
"Niemand käme auf die Idee, eine von täglich 7000 Autos befahrene Straße zu sperren, ohne dabei innerhalb von ein bis zwei Tagen Hinweis- und Umleitungsschilder aufzustellen", ärgert sich der gebürtige Däne, der aus dem Norden ganz andere Radwege gewohnt ist.
Unerwartete Unterstützung für ADFC-Pläne
Und selbst Autofreund und Stadtpolitiker Holger Zastrow (55, Team Zastrow) findet es "bezeichnend für die Dresdner Stadtverwaltung", dass bislang keine Hinweisschilder für den Radweg an der Elbe aufgestellt wurden.
Zastrow auf Linie mit dem ADFC: "Die Vorschläge für die Radweg-Ausweichrouten um die gesperrte Carolabrücke sind im Großen und Ganzen sinnvoll."
Ob die Stadt jetzt plant, den Status Quo zu ändern? Dazu wollte sich das Rathaus am Mittwoch nicht äußern.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Holm Helis