Rock-Giganten in Dresden: AC/DC bringen die Rinne zum Beben
Dresden - Eine Dröhnung kann man sich mit Bier verschaffen, oder mit Gin oder mit Schnaps - oder man geht zu AC/DC. Dann bekommt man sie allerdings voll auf die Ohren. Was die alten Australier auf ihrer "PWR-UP-Tour" am Sonntagabend in der Rinne vor 77.000 Fans abrissen, war betäubend, im positiven Sinne. Yeeeeaaah!
Zugegeben, es ist ungewohnt, ein Konzert im Hellen erleben zu müssen. Aber es lohnt sich.
Als Brian Johnson (76) seine Reibeisenstimme ins Mikro raspelte, erzitterte der Untergrund unter den Schuhen, da schob sich die Gänsehaut von unten nach oben. Vom ersten Ton an.
Und der erklang bei "If You Want Blood (You Got It)". Die Menge explodierte. Danach packte die Band ihre Gassenhauer aus. "Back in Black", "Shot Down in Flames", "Thunderstruck", "Hells Bells". Und und und. Boah, das wackelte, das krachte.
Der Mann mit dem Mikro in der Hand und der Schiebermütze auf dem Kopf ist 76 Jahre alt!
AC/DC spielte in der Rinne in Dresden
Dass AC/DC seit fünf Jahrzehnten Kult sind, sah man auch an den Fans.
Die einen waren so alt wie die Männer auf der Bühne selbst, andere sind mit ihnen aufgewachsen und die jüngsten beginnen heute ihre letzten drei Tage in der Grundschule. Und die erlebten auch einen Angus Young in Hochform.
Er zog sein legendäres Solo von "Let There Be Rock" auf dem Laufsteg gnadenlos durch. Inklusive Maikäfer-Pose auf dem Rücken. Er ist auch schon 69.
Deutlich jüngere Fans waren froh, vier, fünf Stunden relativ schmerzfrei stehen zu können. Und Angus lieferte so ab. Mit über 15 Minuten bildete der Song den offiziellen Schlusspunkt vor den Zugaben.
Was für eine Dröhnung - auch ohne Bier, Gin oder Schnaps. Und das gibt's in drei Tagen gleich noch mal (letzte Tickets sind online erhältlich)!
Titelfoto: Eric Münch