Polizei überfordert? Hunderte feiern große Party in der Neustadt, Beamte gucken nur zu
Dresden - Ja, ist denn Corona schon vorbei? Bei diesen Bildern mag man das auf den ersten Blick denken. Am Samstagabend trafen sich zahlreiche Menschen am berühmt-berüchtigten "Assi-Eck" in der Dresdner Neustadt, um fröhlich zu feiern.
Der gesammelte Menschenhaufen machte es gegen Mitternacht an der Ecke Rothenburger-/Louisenstraße mal wieder sehr schwierig für die Straßenbahnlinie 13, ihren Weg über die Kreuzung zu fahren. Dies war nur bis zu einem gewissen Punkt möglich: Später in der Nacht wurden die Fahrten offenbar auf der Strecke eingestellt.
Abstand oder eine Mund-Nasen-Bedeckung suchte man dabei vergebens. Übrigens ebenso wie die Polizei. Denn die Beamten waren zwar angeblich bei der gesamten "Party" vor Ort, griffen aber weder ein, noch waren sie deutlich zu sehen.
TAG24 fragte am Sonntagmorgen bei der Polizeidirektion Dresden nach. Was sagen die Beamten zu den Feierlichkeiten? Die stellten gleich klar: "Wir waren da." Angeblich wären Streifen unterwegs gewesen. Die zahlreichen Menschen hätte man "auf dem Radar".
Auf die Frage hin, ob Verstöße geahndet wurden oder an irgendeiner Stelle mit irgendwelchen Maßnahmen eingegriffen wurde, zeigte man sich bedeckt. Dazu könne man sich noch nicht äußern, so der Sprecher.
Im Klartext: Wenn zahlreiche Menschen in der Neustadt Corona ignorieren ist die Polizei zwar da, aber sie sieht nur zu. Ein Freifahrtschein für die Partygänger?
DVB berichten über Schwierigkeiten beim Durchkommen der Linie 13
Dabei hatte die Inzidenz der Stadt erst vergangene Woche die 100er-Marke unterschritten. Am Mittwoch trat die "Bundesnotbremse" außer Kraft, Außenbereiche der Restaurants durften in der sächsischen Landeshauptstadt wieder öffnen.
Ob das bei dem Party-Getümmel und dem fehlenden Enthusiasmus der Beamten ihren Job zu erledigen auch so bleibt, darf bezweifelt werden.
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