Abbiegestreifen muss weichen: Rathaus will Gefahren-Zone mit neuem Radweg entschärfen
Dresden - Die Königsbrücker Straße in der Dresdner Neustadt gilt als Unfallschwerpunkt. Oft sind Radfahrer an den Zusammenstößen beteiligt. Im vergangenen Jahr hatte sich der ADFC über fehlende Sicherheit beschwert. Nun will die Stadt eingreifen.
Für Probleme sorgt vor allem der Radweg stadteinwärts. Er endet auf Höhe der Hermann-Mende-Straße vorzeitig, weshalb Radfahrer zumeist die Seite wechseln, um den freigegebenen Gehweg zu nutzen.
Das soll an dieser Stelle künftig nicht mehr nötig sein. Wie ein Rathaussprecher gegenüber TAG24 erklärte, wird in der Woche vom 5. bis 9. August ein durchgehender Radstreifen auf der Fahrbahn bis an die Fabricestraße heran markiert.
Ab dort müssen sich Radfahrer dann wieder in den Verkehr einordnen. Eine Weiterführung des Radwegs sei nicht möglich. Der dafür benötigte Ausbau der Königsbrücker Straße könne kurzfristig nicht realisiert werden.
Laut Stadt prüfe man jedoch aktuell, wie die Sicherheit an der Gleisquerung südlich der Fabricestraße verbessert werden kann.
Abbiegestreifen muss weichen
Aufgrund des neuen Radstreifens ändert sich die Regelung für den freigegebenen Gehweg. Er darf künftig nur noch stadtauswärts mit dem Rad befahren werden.
Dazu erklärt der Sprecher: "Da Radfahrer, die stadteinwärts fahren, oft von Autos, die in Querstraßen ein- oder ausfahren, übersehen werden, gab es dort viele Unfälle mit Personenschaden."
Es sei jedoch in Prüfung, ob die Freigabe im südlichen Teil bis zur Stauffenbergallee bestehen bleiben kann.
Auch Autofahrer müssen sich auf eine Änderung gefasst machen: Die Abbiegestreifen zur Provianthofstraße entfallen, damit Platz für den Radweg entsteht. Die Zufahrt zum Gewerbegebiet mit Edeka-Markt verlagert sich auf die Kreuzung Königsbrücker Straße/Fabricestraße.
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn: "Wichtige Maßnahme"
Die Stadt investiert insgesamt 175.000 Euro in die Maßnahme.
Sie kann sich in Abhängigkeit vom Wetter verzögern. Zur Markierung des neuen Radwegs muss es warm und trocken sein.
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (44, Grüne) sieht das Geld gut angelegt: "Mit dem neuen Radfahrstreifen auf der Königsbrücker Straße setzen wir eine wichtige Maßnahme des Radverkehrskonzeptes um."
Die Verbindung in den Dresdner Norden werde insbesondere im Berufsverkehr von Radfahrern stark frequentiert.
Deren Sicherheit könne man nun mit einer Lösung im Bestand auf einem weiteren Abschnitt erhöhen.
Titelfoto: Thomas Türpe