Ab sofort mit WLAN und USB-Steckdosen: Die Bahn hat ihre Dieselflotte aufgerüstet
Dresden - Es tut sich was im Nahverkehr. Neben neuen Angeboten wie dem 30-Minuten-S-Bahn-Takt nach Kamenz motzt die Eisenbahn ihre Flotte auf. Jetzt sind die ersten drei Dieselzüge von der Kur zurück.
"Die modernisierten Züge haben alle WLAN, USB-Steckdosen und ein zeitgemäßes Anzeigensystem", sagte Wolfgang Weinhold (52) von der DB Regio am Freitag bei der Vorstellung im Dresdner Hauptbahnhof.
Die Bahntochter betreibt die vier Dieselzug-Linien seit Dezember. Die Strecken mussten nach der Pleite der Städtebahn im Jahr 2019 neu ausgeschrieben werden. Zwischendurch hatte die Mitteldeutsche Regiobahn das Netz betrieben.
Mittelfristig sollen alle 21 Dieselzüge die Frischzellenkur erhalten. Pro Dieselzug kostet das 500.000 Euro, informiert der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO).
Bahn will für mehr Kundennähe und bessere Qualität sorgen
21 Bahnen - das sind laut DB Regio sechs mehr als bislang auf den Dieselstrecken Pirna – Sebnitz (RB 71), Heidenau – Altenberg (RB 72), Dresden – Altenberg (RE 19) und eben Dresden – Kamenz (S8).
"Mehr Angebot, mehr Kundennähe, mehr Qualität", fasst Weinhold die Strategie zusammen, um verlorene Kunden zurückzugewinnen oder gar neue zu gewinnen.
Geplant ist zum Beispiel auch eine Taktverkürzung auf der Dieselstrecke nach Königsbrück (S7), die aber erst noch modernisiert werden wird.
Zumindest mit der Qualität haperte es zuletzt, räumt Weinhold ein. Erhöhte Krankenstände hätten den Bahnbetrieb ausgedünnt. "Derzeit geht der Krankenstand jedoch zurück, sodass wir nun wieder überall Züge einsetzen."
Bewerbungen seien übrigens ausdrücklich erwünscht. Schließlich fährt in jedem der knallroten Züge auf jeder Linie ein Kundenbetreuer mit.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe