90 Dezibel Schmerzgrenze! Dresden stoppt Lärm-Demos
Dresden - Ein Schalldämpfer für Dresdens Protest-Szene? Mehrfach in der Woche kommt es in der Landeshauptstadt zu Demonstrationen, oftmals auch sehr lautstark. Gab es vereinzelt bereits Auflagen, was den Krach dabei angeht, soll es ab September nun einen generellen Richtwert für die Lautstärke geben.
Tröten, Trommeln, Trillerpfeifen: Wo protestiert wird, wird es laut. Ins Visier genommen hat die Stadtverwaltung nun die elektronischen Verstärker.
Die vergangenen Monate waren Mitarbeiter der Versammlungsbehörde mit Pegelmessgeräten unterwegs, stellten Werte bis zu 108 Dezibel fest. Wegen Beschwerden von Anwohnern, Passanten, aber auch zum Schutz der Polizeibeamten soll es das jetzt nicht mehr geben.
"Als Richtwert wird die Versammlungsbehörde für zukünftige Einzelfallprüfungen 90 Dezibel zugrunde legen, die bei einer Versammlung auf einem flachen Platz, wie beispielsweise dem Altmarkt, nicht überschritten werden dürfen", so Stadtsprecher Alexander Buchmann (37). "Diese Begrenzung gilt für akustische, elektronische Verstärker."
Die Begrenzung landet dann ab 1. September nach Einzelfallprüfung im Auflagenbescheid, Ordnungsamt und Polizei prüfen anschließend mit Messgeräten, ob sich die Demonstranten daran halten.
Durch die Novelle des Versammlungsgesetzes wäre zu viel Krach für Demo-Teilnehmer eine Ordnungswidrigkeit, für den Versammlungsleiter aber sogar eine Straftat.
Titelfoto: Fotomontage: Roland Halkasch// Jörg Carstensen/dpa