80 Jahre nach der Auschwitz-Befreiung: Holocaust-Gedenken in Worten und Musik
Dresden - In Dresden, auf dem Neumarkt, wird seit dem heutigen Montag mit vielen Porträtfotografien den Opfern des Holocaust gedacht. In Pirna, in der Kirche St. Marien, fand am Sonntag die offizielle Gedenkveranstaltung zum Holocaust-Gedenktag statt. Pirna-Sonnenstein war in der 40er-Jahren Schauplatz der nationalsozialistischen Krankenmorde.

Mehr als 400 Fotografien von Überlebenden des Judenmords während der Nazizeit hat der Fotograf Luigi Toscano (52) seit 2014 aufgenommen, 80 davon sind seit Montag auf dem Neumarkt, vor der Frauenkirche, ausgestellt.
Die Schau, die auch die Unterkirche des Gotteshauses einbezieht, bleibt bestehen bis zum 25. Februar.
Hauptredner des Gedenkens in Pirna waren Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU), der forderte, dass das Wissen um das Geschehene mit dem Schwinden der Überlebenden-Generation nicht vergessen werden darf, und der israelische Gesandter-Botschaftsrat Nizar Amer, der einen roten Faden zog vom Holocaust der Nazis zum Massaker der Hamas am 7. Oktober 2023 auf israelischen Boden.
Besonders starken Applaus bekam die 22-jährige Sophia, Mitarbeiterin der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein.
Auch die Jüdische Kammerphilharmonie Dresden trat auf

Die Pirnaer Krankenmorde seien nicht ausreichend im Bewusstsein der Gesellschaft verankert, begründete sie in ihrer Rede ihr Engagement.
Die Wortbeiträge waren Bestandteil einer Veranstaltung, die unter dem Motto "Die Musik nach Hause bringen" als Gedenkkonzert konzipiert war.
Es spielte die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden, unter Leitung von Michael Hurshell, Werke jüdischer Komponisten von Schreker bis Korngold.
Am Montag legten Landrat Michael Geisler und Pirnas Bürgermeister Markus Dreßler (beide CDU) am Pirnaer Mahnmal an der Grohmannstraße Kränze nieder.
Titelfoto: Norbert Neumann