2000 Trecker in der Innenstadt: Wird Dresden am Mittwoch lahmgelegt?
Dresden - Der Bauernprotest ist noch nicht vorbei: Gab es am Dienstag in Sachsen nur ein paar Korsos und Blockaden, soll die Landeshauptstadt am Mittwoch mit Traktoren regelrecht geflutet werden. Auf der zentralen Protestkundgebung Dresden will Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) sprechen. Die Polizei warnt vor einem Verkehrs-Chaos.
Eine ganze Woche Protest wurde versprochen, und so ging es auch weiter: Am Dienstag fuhr unter anderem ein Traktor-Korso mit mehr als 200 Maschinen durch den Landkreis Meißen, auch angezeigte Blockaden an Autobahnen gab es wieder.
Mit geballter Kraft soll es am Mittwoch Dresden treffen: "Wir kommen in einer Sternfahrt nach Dresden", sagt Robert Erdmann (37) von der Bauernvereinigung "Land schafft Verbindung" (LSV). "So viele Traktoren waren noch nie in Dresden!"
Drei, möglicherweise sogar vier Korsos sollen in die Stadt führen und schon gegen 9 Uhr die Stadtgrenze erreicht haben.
"Ich rechne bei meinem Korso aus Richtung Oschatz mit bis zu 800 Traktoren", so der Landwirt.
Polizei warnt vor erheblichen Einschränkungen in der Innenstadt
Die Traktoren werden über die Bundesstraße B6 von beiden Seiten in die Landeshauptstadt rollen.
Dazu kommen noch Kolonnen über die Bundesstraßen 170 und 173. Wenn sich auch dort jeweils ähnlich viele Bauern auf den Weg machen, dürften in Dresden mindestens 2000 Zugmaschinen ankommen und die Stadt lahmlegen.
Die Polizei warnte schon am Dienstag: "Verkehrsteilnehmer müssen mit erheblichen Einschränkungen im Bereich der Dresdner Innenstadt rechnen", so Sprecher Marko Laske (49).
"Wer kann, sollte den Bereich nach Möglichkeit umfahren und deutlich mehr Zeit einplanen." Zudem fallen alternative Verkehrsmittel weg. Ab Mittwochnacht streiken die Lokführer, sodass deutlich weniger Züge als gewohnt unterwegs sein werden.
Nach den Korsos gibt es ab 12 Uhr eine Kundgebung mit Ministerpräsident Kretschmer.
Bislang zeigt sich die Landesregierung erleichtert über den Protestverlauf: "Das war für mich Demokratie pur", so Innenminister Armin Schuster (62, CDU). "Die Landwirte haben mit der Polizei kooperiert. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar."
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