13. Februar im Ticker: So lautet das Fazit der Dresdner Polizei

Dresden - In Dresden wird am heutigen Donnerstag der vielen Toten der Luftangriffe vor 80 Jahren gedacht. Begleitet wird das Gedenken an die 25.000 Opfer von mehreren Protesten und Demonstrationen.

Auf dem Altmarkt sollen Kerzen und Blumen an die 25.000 Todesopfer erinnern.  © Robert Michael/dpa

Insgesamt 19 Versammlungen wurden bei der Stadt allein für den 13. Februar angemeldet, darunter die bekannte Menschenkette quer durch die Dresdner Innenstadt.

Angesichts von geplanten Aktionen aus dem linken und rechten Spektrum stellt sich die Polizei auf eine "konfrontative Einsatzlage" ein, sowohl für den heutigen Donnerstag als auch für Samstag, wenn ein großer Aufzug an Rechtsextremisten durchs Stadtgebiet ziehen wird.

Im Zuge von Umzügen und Blockaden kommt es dabei zu einigen Verkehrseinschränkungen.

Dresden Lokal Dank dieser schicksalhaften Entscheidung überlebte Christa die Bombenangriffe

Alle Informationen rund um die Geschehnisse am 13. und 15. Februar erfahrt Ihr hier im TAG24-Liveticker.

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13. Februar, 23.13 Uhr: So lautet das Fazit der Dresdner Polizei

Laut Dresdner Polizei verlief das Versammlungsgeschehen am 13. Februar weitgehend ruhig.

Bei mehreren Gedenkveranstaltungen auf Dresdner Friedhöfen hätte es keine Störungen gegeben. Auch seien im Verlauf des Nachmittags im Stadtzentrum keine Vorkommnisse festgestellt worden.

Am Abend hätte wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eine Identitätsfeststellung durchgeführt werden müssen. "Dabei kam es zum Einsatz von unmittelbarem Zwang", heißt es.

Es seien insgesamt drei Ermittlungsverfahren eingeleitet worden - so gegen zwei Deutsche (41, 46) wegen Verwendens von verfassungswidrigen Kennzeichen beziehungsweise Beleidigung.

Zudem hätte eine bislang unbekannte Frau im öffentlich zugänglichen Bereich des Rathauses am Dr.-Külz-Ring einen Beutel mit Schreckschussrevolver (ohne Patronen) zurückgelassen. Ihre Identität sowie Motivation müssten nun geklärt werden. Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz laufen.

Der Einsatz der Polizeidirektion Dresden sei von der sächsischen Bereitschaftspolizei sowie Polizisten aus Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz unterstützt worden. Insgesamt circa 1500 Beamte hätten den Gedenktag abgesichert.

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Rund 1500 Polizisten waren zum Gedenktag am 13. Februar in Dresden im Einsatz.  © xcitepress/Finn Becker

13. Februar, 21.19 Uhr: "Dresden wiEdersetzen" nimmt Platz der AfD ein

Auf dem Altmarkt, wo eigentlich die AfD eine Kundgebung abhalten wollte, haben sich Protestler von "Dresden wiEdersetzen" eingefunden.

Die Demo-Teilnehmer sind zuvor von der Neustadt in die Altstadt gezogen.

Der Protestmarsch von "Dresden wiEdersetzen" hat den Altmarkt erreicht.  © Steffen Füssel

13. Februar, 20.51 Uhr: Das sagen die Menschen zum Gedenktag

13. Februar, 20.33 Uhr: Kundgebung von AfD auf Altmarkt abgesagt

Aus Sicherheitsgründen hat sich die AfD dazu entschieden, ihre Kundgebung auf dem Altmarkt abzusagen.

Dies ist vom Vorstand des Kreisverbands beschlossen worden. Hintergrund sind befürchtete Blockaden wie aus dem Vorjahr. Eigentlich sollte die Versammlung um 21 Uhr losgehen.

Auf dem Altmarkt wird die AfD am Donnerstagabend keine Kundgebung abhalten.  © Eric Hofmann

13. Februar, 19.58 Uhr: "Dresden wiEdersetzen" kommt aus Neustadt

Das Bündnis "Dresden wiEdersetzen" zieht aus der Neustadt in Richtung Altmarkt.

Es sollen rund 1000 Teilnehmer sein. Die Protestler wollen das städtische Gedenken am 13. Februar abschaffen, damit Rechtsextreme keine Anschlusspunkte bekommen.

"Dresden wiEdersetzen" läuft zum Altmarkt.  © Eric Hofmann

13. Februar, 19.39 Uhr: "Herz statt Hetze" auf dem Altmarkt

Auf einer Hälfte des Altmarkts hält "Herz statt Hetze" am Abend eine Demo ab.

Es werden Banner wie "Kein Mensch ist illegal" gezeigt.

"Herz statt Hetze" protestiert auf dem Altmarkt.  © Eric Hofmann

13. Februar, 19.35 Uhr: Ruhe bei den Neonazis

Am Dr.-Külz-Ring ist bei der Neonazi-Versammlung mittlerweile Ruhe eingekehrt.

Die Feuertonne leuchtet noch - in diesem Jahr allerdings nur elektrisch.

Nur noch wenige Leute stehen an der Feuertonne.  © Eric Hofmann

13. Februar, 19.12 Uhr: Rund 10.000 Menschen bilden Kette in Dresden

Nach Rathaus-Angaben bestand die Menschenkette um die Dresdner Altstadt aus rund 10.000 Personen.

Unter dem Motto "Erinnern für eine Zukunft des Miteinanders in Frieden und Demokratie" mahnten die Teilnehmer, die Opfer von Krieg und nationalsozialistischer Gewaltherrschaft nicht zu vergessen, und setzten ein Zeichen für den Schutz der Menschenrechte und der Demokratie.

Zehntausend Leute haben sich in der Dresdner Innenstadt zu einer Menschenkette zusammengeschlossen.  © xcitepress/Finn Becker

13. Februar, 18.36 Uhr: Dresden setzt ein Zeichen

Für rund zehn Minuten waren die Dresdner über eine Menschenkette verbunden.

Mit Ende der Glockenschläge wurde das symbolische Zeichen wieder aufgelöst. In der Kette soll es einzelne Lücken gegeben haben.

Verbundenheit auf dem Theaterplatz.  © Benjamin Schön

13. Februar, 18.16 Uhr: Menschenkette in der Altstadt formiert sich

Die Menschenkette in der Altstadt nimmt Form an.

Im Schneegestöber ist auch Sachsens MP Michael Kretschmer (49, CDU) zu erkennen.

"Mit dem Symbol der Menschenkette zeigen wir der Welt, dass wir gemeinsam nicht wegschauen sondern hinhören", sagte die Anmelderin und TU-Rektorin Ursula Staudinger (65).

Zur Bildung der Menschenkette verteilen sich die Dresdner vom Theaterplatz in Richtung Postplatz und Brühlsche Terrasse.

Teil der Menschenkette ist auch Sachsens MP Michael Kretschmer (49, CDU, 8.v.l.)  © Benjamin Schön

13. Februar, 17.59 Uhr: OB Hilbert leitet in Abendveranstaltung ein

Bei der Abendveranstaltung "Zukunft durch Erinnern" sprach als erster Redner OB Dirk Hilbert (53, FDP).

Er sagte: "Der 13. Februar ist ein Tag, an dem der Weg in die Zukunft über die Erinnerung führt." Das Stadtoberhaupt hob die positiven Seiten der Erinnerungskultur hervor. Mit Städten wie Rotterdamm und Breslau habe man Partnerschaften.

Doch Hilbert weißt auch auf die Schattenseiten hin. "Neonazis propagierten ihre menschenverachtende Weltsicht in Dresden. Sie versuchen bis heute, Versöhnung zu verhindern."

Der OB richtet als Appel an die Dresdner, mutig zu sein und neue Wege zu gehen. "Dresden darf sich gerade 80 Jahre nach 1945 nicht nur mit diesem einem Datum beschäftigen. 27. Januar und 8. Mai gehören unverrückbar dazu."

OB Dirk Hilbert (53, FDP) eröffnet die Redebeiträge.  © Julien Röder

13. Februar, 17.26 Uhr: Neonazi Max Schreiber eröffnet Versammlung neben Feuertonne

Die Versammlung an der Feuertonne mit Neonazi Max Schreiber (37) beginnt.

Auch der Vize-Heimat-Chef Christian Klar ist vor Ort.

Versammlungsteilnehmer haben sich an der Feuertonne eingefunden.  © Eric Hofmann

13. Februar, 17.20 Uhr: Chöre singen auf Theaterplatz

Ein paar Hundert Dresdner haben sich auf dem Theaterplatz versammelt.

Sie lauschten bei Schneefall dem Gesang des Kinderchores der Semperoper. Es wurden Lieder auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch gesungen.

Anschließend folgte der Männerchor.

Der Kinderchor begann mit Gesangseinlagen.  © Benjamin Schön
Anschließend war der Männerchor an der Reihe.  © Benjamin Schön

13. Februar, 17 Uhr: Feuertonne eingetroffen

Der Transporter mit Feuertonne hat gegen 16.40 Uhr sein Ziel auf dem Dr.-Külz-Ring erreicht.

Dort will Neonazi Max Schreiber (37) die Stele nun aufstellen.

Die Feuertonne ist in der Dresdner Innenstadt angekommen.  © Eric Hofmann

13. Februar, 15.50 Uhr: Britischer Royal bei Festveranstaltung im Rathaus

Im Rathaus begann am Nachmittag die zentrale Festveranstaltung. Als Gast hielt seine Königliche Hoheit Prinz Edward Herzog von Kent (89) eine Rede.

"Wir sind heute hier versammelt, um der schrecklichen Zerstörung und dem Verlust an Menschenleben vor 80 Jahren zu gedenken. Neben der Trauer, die wir in unseren Herzen verspüren, blicken wir auch zurück auf 30 Jahre Versöhnung und wachsender Freundschaft zwischen Großbritannien und den Menschen von Dresden", sagte der Royal.

OB Dirk Hilbert (53, FDP) dankte dem Prinz für seine Teilnahme: "Es ehrt uns außerordentlich, dass Sie als Mitglied der britischen Königsfamilie und Schirmherr des Dresden Trust, diesen besonderen Tag für Dresden - 80 Jahre nach der Zerstörung unserer Stadt - mit uns verbringen."

Der Dresden Trust wurde 1993 als Antwort auf einen "Ruf von Dresden" geschaffen, um beim Wiederaufbau der Stadt zu helfen. Seit seiner Gründung setzt er sich für den symbolischen Brückenbau der Freundschaft und der Zusammenarbeit zwischen den Menschen in Großbritannien und Dresden ein.

Seine Königliche Hoheit Prinz Edward Herzog von Kent (89) sprach im Rathaus anlässlich des Gedenktages.  © Sebastian Kahnert/dpa

13. Februar, 13.32 Uhr: Rechte Ausstellung am Dr.-Külz-Ring

Am Dr.-Külz-Ring läuft seit etwa 12 Uhr eine rechte Kundgebung.

An Bauzäunen wurden dort Banner aufgehangen, eine Art Ausstellung, die an die Bombentoten erinnern soll.

Am Dr.-Külz-Ring läuft seit etwa 12 Uhr eine rechte Kundgebung.  © Eric Hofmann

13. Februar, 13.24 Uhr: OB Hilbert auf dem Neumarkt

OB Dirk Hilbert (53, FDP) ist mit einer britischen Delegation auf dem Neumarkt eingetroffen.

OB Dirk Hilbert (53, FDP) mit einer britischen Delegation auf dem Neumarkt.  © Eric Hofmann

13. Februar, 13.15 Uhr: Kränze von CDU, AfD und "Jungen Nationalisten" auf dem Altmarkt

Auf dem Altmarkt haben AfD, CDU und die "Jungen Nationalisten" ihre Kränze vor einem Banner abgelegt.

Auf einem Banner ist ein Gedicht des NS-Schriftstellers Heinrich Zillich (1898-1988) zu lesen.

Davor liegt zwischen Kerzen zudem eine Karte, auf die der Liedtext eines Songs der Nazi-Band "Sleipnir" geschrieben worden ist.

Ein Gedicht des NS-Schriftstellers Heinrich Zillich.  © Eric Hofmann
Kränze von CDU, AfD und "Jungen Nationalisten" liegen auf dem Altmarkt.  © Eric Hofmann
Eine Karte mit rechten Lyrics.  © Eric Hofmann

13. Februar, 11.30 Uhr: "Stilles Gedenken" auf dem Nordfriedhof

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (53, FDP) und Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (49, CDU) haben auf dem Nordfriedhof innegehalten.

Auf dem Friedhof am Rande der Dresdner Heide wurden anlässlich des 80. Jahrestags der Bombenangriffe mehrere Kränze niedergelegt. Rund 100 Menschen waren vor Ort.

OB Dirk Hilbert (53, FDP) und Staatsminister Christian Piwarz (49, CDU) am Donnerstag auf dem Nordfriedhof.  © Ove Landgraf

13. Februar, 11.14 Uhr: Schweigeminute im Landtag

Im Sächsischen Landtag wurde mit einer Schweigeminute an alle Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnert.

"Tausende Leben wurden ausgelöscht, andere hatten das Glück, dem Inferno zu entkommen", sagte Landtagspräsident Alexander Dierks (37, CDU) bezüglich des Bombenangriffs auf Dresden. Der CDU-Politiker verwies zudem darauf, dass man nicht vergessen dürfe, "dass die Nationalsozialisten das Inferno, dass diese Stadt am 13. und 14. Februar erlebte, mit Worten und Taten selbst entfacht" hätten.

13. Februar, 11.07 Uhr: Rechte Kundgebung am Dr.-Külz-Ring

Unter dem Motto "Den Opfern des angloamerikanischen Bombenterrors in Würde gedenken!" wurde eine rechte Kundgebung am Dr.-Külz-Ring angekündigt.

Ab 12 Uhr erwarten die Veranstalter circa 100 Teilnehmer.

Am Nachmittag, gegen 15.45 Uhr will der bekannte Neonazi Max Schreiber (37) mit einem Autokorso ebenfalls zum Dr.-Külz-Ring fahren, um dort eine Feuertonne aufzustellen.

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