13. Februar im Liveticker: Menschenkette in der Altstadt formiert sich
Dresden - In Dresden wird am heutigen Donnerstag der vielen Toten der Luftangriffe vor 80 Jahren gedacht. Begleitet wird das Gedenken an die 25.000 Opfer von mehreren Protesten und Demonstrationen.
![Auf dem Altmarkt sollen Kerzen und Blumen an die 25.000 Todesopfer erinnern.](https://media.tag24.de/951x634/k/q/kqaukiu6w9v2a5lga4w6jmo9n4uu8wk4.jpg)
Insgesamt 19 Versammlungen wurden bei der Stadt allein für den 13. Februar angemeldet, darunter die bekannte Menschenkette quer durch die Dresdner Innenstadt.
Angesichts von geplanten Aktionen aus dem linken und rechten Spektrum stellt sich die Polizei auf eine "konfrontative Einsatzlage" ein, sowohl für den heutigen Donnerstag als auch für Samstag, wenn ein großer Aufzug an Rechtsextremisten durchs Stadtgebiet ziehen wird.
Im Zuge von Umzügen und Blockaden kommt es dabei zu einigen Verkehrseinschränkungen.
Alle Informationen rund um die Geschehnisse am 13. und 15. Februar erfahrt Ihr hier im TAG24-Liveticker.
13. Februar, 18.36 Uhr: Dresden setzt ein Zeichen
Für rund 20 Minuten waren die Dresdner über eine Menschenkette verbunden.
Mit Ende der Glockenschläge wurde das symbolische Zeichen wieder aufgelöst. In der Kette soll es einzelne Lücken gegeben haben.
![Verbundenheit auf dem Theaterplatz.](https://media.tag24.de/951x634/6/t/6txdjxs7x7vazyyde9r7s2b2lw98xz7s.jpg)
13. Februar, 18.16 Uhr: Menschenkette in der Altstadt formiert sich
Die Menschenkette in der Altstadt nimmt Form an.
Im Schneegestöber ist auch Sachsens MP Michael Kretschmer (49, CDU) zu erkennen.
"Mit den Symbol der Menschenkette zeigen wir der Welt, dass wir gemeinsam nicht wegschauen sondern hinhören", sagte die Anmelderin und TU-Rektorin Ursula Staudinger (65).
Zur Bildung der Menschenkette verteilen sich die Dresdner vom Theaterplatz in Richtung Postplatz und Brühlsche Terrasse.
![Teil der Menschenkette ist auch Sachsens MP Michael Kretschmer (49, CDU, 8.v.l.)](https://media.tag24.de/951x634/u/c/uc5q4ih82f7et136kzemqo7k29jtkh63.jpg)
13. Februar, 17.59 Uhr: OB Hilbert leitet in Abendveranstaltung ein
Bei der Abendveranstaltung "Zukunft durch Erinnern" sprach als erster Redner OB Dirk Hilbert (53, FDP).
Er sagte: "Der 13. Februar ist ein Tag, an dem der Weg in die Zukunft über die Erinnerung führt." Das Stadtoberhaupt hob die positiven Seiten der Erinnerungskultur hervor. Mit Städten wie Rotterdamm und Breslau habe man Partnerschaften.
Doch Hilbert weißt auch auf die Schattenseiten hin. "Neonazis propagierten ihre menschenverachtende Weltsicht in Dresden. Sie versuchen bis heute, Versöhnung zu verhindern."
Der OB richtet als Appel an die Dresdner, mutig zu sein und neue Wege zu gehen. "Dresden darf sich gerade 80 Jahre nach 1945 nicht nur mit diesem einem Datum beschäftigen. 27. Januar und 8. Mai gehören unverrückbar dazu."
![OB Dirk Hilbert (53, FDP) eröffnet die Redebeiträge.](https://media.tag24.de/951x634/d/2/d233hhv3w3zpa15wett8rnxbfxu897me.jpg)
13. Februar, 17.26 Uhr: Neonazi Max Schreiber eröffnet Versammlung neben Feuertonne
Die Versammlung an der Feuertonne mit Neonazi Max Schreiber (37) beginnt.
Auch der Vize-Heimat-Chef Christian Klar ist vor Ort.
![Versammlungsteilnehmer haben sich an der Feuertonne eingefunden.](https://media.tag24.de/951x634/6/c/6c6et0b0a9n5skntfklgybhmkbwn6y1m.jpg)
13. Februar, 17.20 Uhr: Chöre singen auf Theaterplatz
Ein paar Hundert Dresdner haben sich auf dem Theaterplatz versammelt.
Sie lauschten bei Schneefall dem Gesang des Kinderchores der Semperoper. Es wurden Lieder auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Französisch gesungen.
Anschließend folgte der Männerchor.
![Der Kinderchor begann mit Gesangseinlagen.](https://media.tag24.de/951x634/a/b/abe9q116rrjoanfthd1479apruzoe8fy.jpg)
![Anschließend war der Männerchor an der Reihe.](https://media.tag24.de/951x634/1/o/1o8dqrny3ls8xmcorgq27ovi3rudhqez.jpg)
13. Februar, 17 Uhr: Feuertonne eingetroffen
Der Transporter mit Feuertonne hat gegen 16.40 Uhr sein Ziel auf dem Dr.-Külz-Ring erreicht.
Dort will Neonazi Max Schreiber (37) die Stele nun aufstellen.
![Die Feuertonne ist in der Dresdner Innenstadt angekommen.](https://media.tag24.de/951x634/e/i/eibp4n7ymmhupka39g6g9r1yvc2vlgjr.jpg)
13. Februar, 15.50 Uhr: Britischer Royal bei Festveranstaltung im Rathaus
Im Rathaus begann am Nachmittag die zentrale Festveranstaltung. Als Gast hielt seine Königliche Hoheit Prinz Edward Herzog von Kent (89) eine Rede.
"Wir sind heute hier versammelt, um der schrecklichen Zerstörung und dem Verlust an Menschenleben vor 80 Jahren zu gedenken. Neben der Trauer, die wir in unseren Herzen verspüren, blicken wir auch zurück auf 30 Jahre Versöhnung und wachsender Freundschaft zwischen Großbritannien und den Menschen von Dresden", sagte der Royal.
OB Dirk Hilbert (53, FDP) dankte dem Prinz für seine Teilnahme: "Es ehrt uns außerordentlich, dass Sie als Mitglied der britischen Königsfamilie und Schirmherr des Dresden Trust, diesen besonderen Tag für Dresden - 80 Jahre nach der Zerstörung unserer Stadt - mit uns verbringen."
Der Dresden Trust wurde 1993 als Antwort auf einen "Ruf von Dresden" geschaffen, um beim Wiederaufbau der Stadt zu helfen. Seit seiner Gründung setzt er sich für den symbolischen Brückenbau der Freundschaft und der Zusammenarbeit zwischen den Menschen in Großbritannien und Dresden ein.
![Seine Königliche Hoheit Prinz Edward Herzog von Kent (89) sprach im Rathaus anlässlich des Gedenktages.](https://media.tag24.de/951x634/c/p/cphgbfksd7bfg10084rxy4idab9vorq5.jpg)
13. Februar, 13.32 Uhr: Rechte Ausstellung am Dr.-Külz-Ring
Am Dr.-Külz-Ring läuft seit etwa 12 Uhr eine rechte Kundgebung.
An Bauzäunen wurden dort Banner aufgehangen, eine Art Ausstellung, die an die Bombentoten erinnern soll.
![Am Dr.-Külz-Ring läuft seit etwa 12 Uhr eine rechte Kundgebung.](https://media.tag24.de/951x634/4/g/4gecs77m3ssvqgnarpzyosfzonckxfei.jpg)
13. Februar, 13.24 Uhr: OB Hilbert auf dem Neumarkt
OB Dirk Hilbert (53, FDP) ist mit einer britischen Delegation auf dem Neumarkt eingetroffen.
![OB Dirk Hilbert (53, FDP) mit einer britischen Delegation auf dem Neumarkt.](https://media.tag24.de/951x634/t/b/tb7lhhrcqgbthoh4hb5hgwlfsk0fn276.jpg)
13. Februar, 13.15 Uhr: Kränze von CDU, AfD und "Jungen Nationalisten" auf dem Altmarkt
Auf dem Altmarkt haben AfD, CDU und die "Jungen Nationalisten" ihre Kränze vor einem Banner abgelegt.
Auf einem Banner ist ein Gedicht des NS-Schriftstellers Heinrich Zillich (1898-1988) zu lesen.
Davor liegt zwischen Kerzen zudem eine Karte, auf die der Liedtext eines Songs der Nazi-Band "Sleipnir" geschrieben worden ist.
![Ein Gedicht des NS-Schriftstellers Heinrich Zillich.](https://media.tag24.de/951x634/l/e/lepdl2jmvvgypcbsw7dtminvf20mgdr9.jpg)
![Kränze von CDU, AfD und "Jungen Nationalisten" liegen auf dem Altmarkt.](https://media.tag24.de/951x634/7/l/7lagugfyv6c26s4dd18rx4cr0zl6mqmo.jpg)
![Eine Karte mit rechten Lyrics.](https://media.tag24.de/951x634/u/5/u5qpil2urof3yjno8ncbmrtcj64t1a2o.jpg)
13. Februar, 11.30 Uhr: "Stilles Gedenken" auf dem Nordfriedhof
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (53, FDP) und Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (49, CDU) haben auf dem Nordfriedhof innegehalten.
Auf dem Friedhof am Rande der Dresdner Heide wurden anlässlich des 80. Jahrestags der Bombenangriffe mehrere Kränze niedergelegt. Rund 100 Menschen waren vor Ort.
![OB Dirk Hilbert (53, FDP) und Staatsminister Christian Piwarz (49, CDU) am Donnerstag auf dem Nordfriedhof.](https://media.tag24.de/951x634/h/3/h3fi6pj1xa2ivfdy5nv0cih51tf0y2zd.jpg)
13. Februar, 11.14 Uhr: Schweigeminute im Landtag
Im Sächsischen Landtag wurde mit einer Schweigeminute an alle Opfer des Zweiten Weltkriegs erinnert.
"Tausende Leben wurden ausgelöscht, andere hatten das Glück, dem Inferno zu entkommen", sagte Landtagspräsident Alexander Dierks (37, CDU) bezüglich des Bombenangriffs auf Dresden. Der CDU-Politiker verwies zudem darauf, dass man nicht vergessen dürfe, "dass die Nationalsozialisten das Inferno, dass diese Stadt am 13. und 14. Februar erlebte, mit Worten und Taten selbst entfacht" hätten.
13. Februar, 11.07 Uhr: Rechte Kundgebung am Dr.-Külz-Ring
Unter dem Motto "Den Opfern des angloamerikanischen Bombenterrors in Würde gedenken!" wurde eine rechte Kundgebung am Dr.-Külz-Ring angekündigt.
Ab 12 Uhr erwarten die Veranstalter circa 100 Teilnehmer.
Am Nachmittag, gegen 15.45 Uhr will der bekannte Neonazi Max Schreiber (37) mit einem Autokorso ebenfalls zum Dr.-Külz-Ring fahren, um dort eine Feuertonne aufzustellen.
13. Februar, 10.54 Uhr: Hier könnt Ihr am Gedenken teilnehmen
Mehrere Dresdner Kultureinrichtungen haben anlässlich des 80. Jahrestags der Bombenangriffe auf Dresden verschiedene Veranstaltungen ins Leben gerufen.
In der Semperoper findet etwa ein Gedenkkonzert von Staatskapelle und dem 6. Sinfoniekonzert des Orchesters statt. Weitere Gedenkveranstaltungen findet Ihr im Artikel "80. Jahrestag der Zerstörung Dresdens und des Kriegsendes: Kultur zum Gedenken".
13. Februar, 10.29 Uhr: Erste Vorfälle bereits am Mittwoch
Im Zusammenhang mit dem Gedenktag kam es bereits am Mittwoch zu ersten Zwischenfällen.
Wie die Dresdner Polizei am Donnerstagmorgen mitteilte, haben vermummte Personen aus der rechten Szene auf dem Heidefriedhof Kränze niedergelegt und sich dabei gefilmt. Ihre Personalien wurden aufgenommen, eine Straftat konnte die Polizei nicht feststellen.
Anders auf dem Bischofsplatz: Hier ermittelt die Polizei nach einer Versammlung von 20 Personen aus dem linken Spektrum wegen des Verdachts auf Landfriedensbruch. Teilnehmer fackelten Pyrotechnik ab, warfen Steine auf ein Schaufenster und einen Farbbehälter gegen eine Hauswand. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 20.000 Euro.
![Die Teilnehmer einer spontanen Demo zündeten Pyrotechnik.](https://media.tag24.de/951x634/u/f/uf0s265w5los6lrx8n8n9xkgrmqe5oov.jpg)
![Ein Geschäft wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.](https://media.tag24.de/951x634/e/p/epd4t18kynpz4bc918fwui2v9tmxpj8o.jpg)
13. Februar, 10.20 Uhr: Polizei seit Morgenstunden im Einsatz
Der Einsatz der Dresdner Polizei ist am Donnerstagmorgen bereits angelaufen.
Am Vormittag konzentrieren sich die Einsatzkräfte darauf, die Gedenkveranstaltungen auf den Friedhöfen abzusichern, teilte die Polizeidirektion Dresden mit.
![Die Einsatzkräfte der Polizei sind seit den Morgenstunden im Einsatz.](https://media.tag24.de/951x634/1/3/13jtc6760xusf6z0dzt06q62eww4lj0u.jpg)
13. Februar, 10.10 Uhr: Stadt erlässt Allgemeinverfügung
Zur Gefahrenabwehr hat die Stadt Dresden per Allgemeinverfügung bestimmte Gegenstände auf den Versammlungen verboten.
Im Zeitraum zwischen dem 13. und 15. Februar sind sämtliche Utensilien und Verhaltungsweisen verboten, die dazu bestimmt sind, andere Personen zu verletzten. Dazu zählen etwa Metallstangen, Messer und Pyrotechnik.
Ebenfalls verboten sind das geschlossene Marschieren, das Schlagen von Marschtakt auf Trommeln oder das Tragen bestimmter Kleidung, wie Bomberjacken, schwarzen Springerstiefeln oder militärischen Kopfbedeckungen.
Das Verbot gilt dabei in folgenden Bereichen: Ostra-Ufer, Devrientstraße, Bernhard-von-Lindenau-Platz, Terrassenufer, Sachsenplatz, Sachsenallee, Güntzplatz, Güntzstraße, Straßburger Platz, Lennéstraße, Lennéplatz, Gerhard-Hauptmann-Straße, Richard-Strauss-Platz, Strehlener Platz, Teplitzer Straße, Zellescher Weg, Fritz-Förster-Platz, Nürnberger Straße, Nürnberger Platz, Nossener Brücke, Löbtauer Brücke, Löbtauer Straße und Weißeritzstraße.
Titelfoto: Benjamin Schön