Monster fürs Walpurgisnacht-Feuer: Der Hexenmacher von Graupa
Von Jakob Anders, Daniel Förster
Pirna - Böse Geister und Dämonen aufgepasst! Traditionell brennen in der Nacht zum 1. Mai wieder die Hexenfeuer zur Walpurgisnacht in Pirna bei Dresden! Seit knapp 20 Jahren sorgt Klaus Dippe (71) aus Graupa (bei Pirna) für besonders kunstvolle Flammenspiele.
Die erste Hexenpuppe entstand zufällig. Dippe suchte einen Weg, seinen Gartenmüll loswerden: "Ich wollte das nicht nur als Haufen Reisig hinbringen, sondern angenehm verpacken. Da habe ich einfach mal so eine Hexe gebaut. Die konnte ich mit dem Autoanhänger in den Schlosspark fahren."
Das blieb vom Ortsvorsteher nicht unbemerkt und er fragte Klaus Dippe, ob er für das nächste Jahr wieder so ein Müll-Bündel bauen wolle.
Heute braucht es schon einen Laster oder den Traktor vom Nachbarn, um die meterhohe Puppe zu bewegen. Das ganze Jahr hat Dippe daran gearbeitet. "Auf Messers Schneide" lautet das Motto der diesjährigen Figur.
Die vielen Ideen, die ihm zu dem Motto einfielen, hatte er verbaut: "Die Hexe sitzt nicht auf einem Besen, sondern auf einer Klinge", erklärte der Künstler.
Und nach dem Feuer?
Klaus Dippe hat die allerbesten Kontakte zum Schützenverein.
Die Schützen zogen am Sonntag um 18 Uhr am Jagdschloss auch den Maikranz am Ständebaum hoch. Die Schalmeienkapelle sorgte für musikalische Untermalung. Pünktlich 19 Uhr wurde Klaus Dippes Figur angezündet.
Am Ende wird blieb nichts weiter übrig, außer einem Haufen Asche - und einem Schwan. Das Wappentier Graupas. Danach war der Tanz in den Mai eröffnet.
Titelfoto: Marko Förster