Linda Fellers Schicksalsschläge: Country-Lady macht sich fürs Hospiz stark
Werdau/Dresden - Tod und Sterben sind noch immer Tabu-Themen in der Gesellschaft. Nicht für die Dresdner Country-Lady Linda Feller (55). Sie spricht nicht nur offen über das Ende des Lebens, sie möchte Menschen einen würdevollen Abschied ermöglichen. Seit drei Jahren engagiert sich die Sängerin als Botschafterin für das Hospiz des SRH Klinikverbundes in Werdau - aus ganz persönlichen Gründen.
"Ich habe als junges Mädchen erleben müssen, wie mein großer Bruder Heinz-Otto an Knochenkrebs erkrankte. Fünf Jahre hat er sich gequält, oft vor Schmerzen geschrien - bis er mit 23 Jahren 1982 starb", erinnert sich Linda. "Er hätte damals dringend ein Hospiz gebraucht."
Diese Hilfe - das Sterben in einer harmonisch ruhigen, betreuten Atmosphäre - konnte Linda Feller ihrem ersten Mann Benno ermöglichen. Der Schwererkrankte konnte 2019 in der Obhut des Werdauer Hospizes sterben.
"Benno war dort drei Wochen zu Gast. Mein Mann Andreas und ich haben ihn fast jeden Tag besucht."
"Die liebevolle Aufnahme, die Benno dort erfahren hat, hat mich in meiner Arbeit für das Hospiz noch bestärkt."
Das Werdauer Hospiz ist auf Spenden angewiesen
Deshalb war es für Linda und Andreas Ehrensache, am Wochenende beim Benefizlauf in der Werdauer Sachsenarena für das Hospiz anzutreten. "400 Meter sind eine Runde und ich habe zehn Runden geschafft", sagt Linda stolz.
Ihr Mann Andreas umrundete 20-mal das Stadion. Macht insgesamt 300 Euro Spenden - und unbezahlbare Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit.
Denn: "Die Krankenkassen tragen 95 Prozent der Kosten. Fünf Prozent muss das Hospiz selbst aufbringen. Es kann gleichzeitig neun Gäste beherbergen, benötigt dafür aber jährlich zusätzlich rund 60.000 Euro Spenden. Auch um manch letzten Wunsch noch zu erfüllen", weiß Linda.
Beim Benefizlauf sind jedenfalls schon knapp 12.000 Euro zusammengekommen. Infos: hospiz-werdau.de
Hilfe für die Trauerhilfe
Wenn Kinder und Jugendliche ihre Eltern oder Geschwister verlieren, trifft es sie besonders schwer. Hilfe zur Bewältigung ihres Verlustes und bei der Trauer bietet das Kindertrauerzentrum Lacrima.
Die Thalia Buchhandlung übergab gestern eine Spende in Höhe von 2200 Euro an die Einrichtung des Johanniter Regionalverbandes Dresden.
Das Kindertrauerzentrum hat neue Räume in der Seidnitzer Straße 4 bezogen. Dort soll die Spende zum Ausbau der Trauerhilfe-Bibliothek für Kinder eingesetzt werden. "Nur durch gesellschaftliche Unterstützung können wir unser wichtiges Angebot weiter ausbauen“, so Lacrima-Koordinator Robert Dietsche (61).
Schauspielerin Mirjam Köfer (48) engagiert sich seit mehr als einem Jahr als Lacrima-Botschafterin.
Titelfoto: Montage: Uwe Meinhold