Lili-Elbe-Straße: Dresdner Jusos hängen nach Diebstahl ihr eigenes Schild auf

Dresden - Nachdem wenige Stunden nach der Einweihung am 17. Mai das neue Schild der "Lili-Elbe-Straße" gestohlen wurde, blieb der Pfahl bis jetzt leer. Am heutigen Montag hingen die Jusos nach einer kurzen Demo durch die Stadt ihr eigenes Schild auf.

Juso-Co-Vorsitzende Elli Martius (21) schraubte das neue Schild am leeren Pfahl an.
Juso-Co-Vorsitzende Elli Martius (21) schraubte das neue Schild am leeren Pfahl an.  © Ove Landgraf

Knappe 20 Teilnehmer sammelten sich vor dem Rathaus: "Dresden hat sich nach außen mit der Benennung der Straße gerühmt, schweigt jedoch zum Diebstahl", erklärt Juso-Co-Vorsitzende Elli Martius (21) die Aktion.

"Wenn die Stadt es nicht schafft, diese Repräsentation schnell wieder herzustellen, dann müssen wir das selbst in die Hand nehmen", so Martius.

Vom Rathaus ging es auf der Straße bis zum Pfahl, wo an eine der ersten Transfrauen, die sich einer geschlechtsangleichenden Operation unterzogen hatte, erinnert werden soll.

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Nach kurzen Beiträgen aus der Linksjugend und vom "Gerede e. V." wurde ein neues Schild angebracht. Ein Provisorium, denn die Stadtverwaltung plant tatsächlich das Schild zu ersetzen.

Rund 20 Teilnehmer zogen am heutigen Montag mit einer kleinen Demo durch die Stadt.
Rund 20 Teilnehmer zogen am heutigen Montag mit einer kleinen Demo durch die Stadt.  © Ove Landgraf

Schild soll gegen eine offizielle Variante ausgetauscht werden

"In der Landeshauptstadt Dresden werden gemäß Stadtratsbeschluss emaillierte Straßennamensschilder verwendet", erklärt ein Sprecher. "Diese unterliegen einem besonderen Herstellungsprozess. Eine Lieferzeit von acht bis zehn Wochen ist daher nicht unüblich und kann auch nicht durch das Straßen- und Tiefbauamt beeinflusst werden."

Weil zuvor noch drei Angebote eingeholt werden mussten, haben es sich noch etwas verzögert.

Titelfoto: Montage: Ove Landgraf (2)

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