"Letzte Generation" kündigt nächste Straßenblockade in Dresden an
Dresden - Autofahrer müssen sich auf eine weitere Straßenblockade der Letzten Generation einstellen. Die Aktivisten wollen sich dann erneut auf einer wichtigen Verkehrsader "im erweiterten Dresdner Stadtgebiet" festkleben.
Geplant ist die Aktion für Freitag, 20. Januar, 7.45 Uhr. Wo genau, wollten die Unterstützer der Bewegung bislang noch nicht preisgeben. Das bestätigte auch die Sprecherin der "Letzten Generation", Hannah Wolf (19), auf Anfrage von TAG24.
Dieses Mal fordern die Mitglieder ein Ende des Kiesabbaus durch das Kieswerk Ottendorf-Okrilla (KBO). "Der Kies wird für Beton genutzt, einem CO2-intensiven Baustoff. Stattdessen sollten wir in Sachsen möglichst den Bestand weiter nutzen sowie bei Dämm- und Baustoffen auf fossile Rohstoffe verzichten", heißt es in einer Mitteilung der "Letzen Generation".
Der Vorschlag der Klimaschützer: mit recycelten und neu gewachsenen Materialien bauen, "statt zukünftigen Generationen Ressourcen zu stehlen".
"Mit der Straßenblockade am Freitag zeigen wir unsere Solidarität mit der Waldbesetzung Heibo. Der Kies hier und die Kohle unter Lützerath müssen im Boden bleiben, um die Zivilisation und die Demokratie zu schützen", sagte der Unterstützer Christian Bläul (41) aus Dresden.
Der Physiker sei derzeit nicht in der sächsischen Landeshauptstadt, sondern besuche aktuell eine "Klimaschutz-Weiterbildung zur Datenlage zu friedlichem zivilem Widerstand".
"Heibo" ist der Name einer Waldbesetzung in der Radeburg-Laußnitzer Heide nahe Dresden. Es geht um einen Stopp des Kiesabbaus, verbunden unter anderem mit Forderungen nach Klimagerechtigkeit sowie einer Bau- und Mobilitätswende.
9-Euro-Ticket und Tempolimit auf Autobahnen gefordert
Von der Bundesregierung fordert die "Letzte Generation" vor allem "Sicherheitsmaßnahmen zur Erhaltung unserer Lebensgrundlagen", darüber hinaus aber auch die Einführung des 9-Euro-Tickets sowie eines Tempolimits auf Autobahnen.
Weil Gespräche, Petitionen und andere Aktionen, etwa Demonstrationen von Fridays for Future, noch nicht genug für den Klimaschutz erreicht hätten, wollen die Klimaschützer und -schützerinnen nun erneut zum Mittel der Störung des Straßenverkehrs greifen. Fahrzeuge mit Blaulicht wollen sie wieder passieren lassen.
Hannah Wolf geht am Freitag erstmals mit auf die Straße. "Ich hätte gern mehr Zeit für mein Studium, statt auf der Straße zu kleben", sagt die 19-Jährige.
Und weiter: "Protest für Lebensgrundlagen heißt Verantwortung übernehmen. Wir haben genug Technologien, Wissen und Geld, um die Klimaveränderung anzuhalten. Weder der Heibo, Lützerath, noch der Fecher müssen den Profiten einzelner Großunternehmen geopfert werden."
Titelfoto: Steffen Füssel