"Letzte Generation" blockiert Blaues Wunder - Klima-Kleber sollen Polizei-Einsatz bezahlen
Dresden - Am Blauen Wunder in Dresden ging am heutigen Mittwochmorgen nichts mehr! Aktivisten der "Letzten Generation" blockierten beide Fahrtrichtungen, sodass der Verkehr umgeleitet werden musste.
Wie die Polizeidirektion Dresden auf TAG24-Nachfrage mitteilte, konnte die Loschwitzer Brücke ab 7.40 Uhr nicht mehr befahren werden.
Drei Männer sowie drei Frauen hatten sich dort so hingesetzt und festgeklebt, dass für den Berufsverkehr kein Durchkommen mehr möglich war. Er musste ersten Informationen zufolge über die Schillerstraße umgeleitet werden.
Nachdem die Beamten die Aktivisten von der Straße gelöst hatten, konnten beide Fahrtrichtungen gegen 8.45 Uhr wieder freigegeben werden.
"Es wurden die Personalien aufgenommen und Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz und wegen Nötigung eingeleitet", so der Polizei-Sprecher.
Man wolle den Protestlern die anfallenden Kosten zudem in Rechnung stellen.
Für die Aktivisten gings nach dem Protest auf die Wache
Die sechs Personen wurden laut Polizei anschließend auf die Wache gebracht. Im Rahmen des Verfahrens fand eine Beschuldigten-Vernehmung statt. Zudem wurden zwei Aktivisten auch als Geschädigte befragt, da sie Verletzungen aufwiesen.
"Von Amtswegen ist ein Verfahren wegen Körperverletzung eingeleitet worden, wobei noch ermittelt werden muss, wer die zwei Personen verletzt hat", so der Sprecher.
Nach bisher unbestätigten Angaben rissen Autofahrer mehrere angeklebte Hände vom Asphalt ab, wodurch die Protestler hörbar vor Schmerzen geschrien hätten.
Laut Polizei ist die Vernehmung der Aktivisten inzwischen beendet. Alle sechs Personen seien bereits wieder entlassen worden.
Zur Blockade-Aktion teilte die "Letzte Generation" mit, dass das Blaue Wunder am heutigen Mittwoch symbolisch für die Regierungskoalition stehe, die immer noch Politik für das reichste ein Prozent mache, anstatt für die Mehrheit der Gesellschaft.
Aktivistin Aimée van Baalen (23), die am heutigen Mittwoch selbst am Protest teilnahm, erklärte: "Wir, die 99 Prozent, sind darauf angewiesen, dass endlich gehandelt wird! Denn noch haben wir die Chance, aus der Zerstörung auszusteigen. Mit einem Plan, der von Bürgern entwickelt, von der Gesellschaft getragen und von der Politik verwirklicht wird."
Erstmeldung: 9.00 Uhr. Aktualisierung: 17.30 Uhr.
Titelfoto: Montage: Ove Landgraf, privat