Laubegast zittert vorm Katzen-Killer: Fuchs unter Verdacht

Dresden - In Laubegast liegen die Nerven blank. In den vergangenen drei Wochen sind in der Nachbarschaft mindestens fünf Katzen verschwunden, getötet oder verletzt worden. Bei den Familien herrschen Wut, Trauer und Verzweiflung. Macht hier ein Fuchs gezielt Jagd auf die Haustiere? Immer mehr Indizien weisen darauf hin.

Im idyllischen Laubegast fürchten die Anwohner um ihre geliebten Haustiere.
Im idyllischen Laubegast fürchten die Anwohner um ihre geliebten Haustiere.  © Petra Hornig

In der Nacht vom 16. auf den 17. Mai begann das Unheil. "Wir hörten ein ganz merkwürdiges Geräusch von draußen", erinnert sich Kerstin Wöllner (53) an die Ereignisse in der Schicksalsnacht von Katzendame Nelli (12).

"Wie ein Fauchen, als würden Tiere miteinander kämpfen", ergänzt Tochter Johanna (19). Beim verschlafenen Blick aus dem Fenster erkannte sie die Umrisse eines langen, hageren Tieres.

Als ihr geliebtes Kätzchen am nächsten Morgen nicht auftauchte, starteten beide eine Suchaktion. Aber von Nelli fehlte jede Spur. "Ich habe immer noch die Hoffnung, dass sie irgendwo da draußen ist", sagt Kerstin schluchzend.Die Sekretärin ließ nichts unversucht, verteilte haufenweise Vermisstenanzeigen. Und installierte Nachtsichtkameras im Garten.

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Schon nach wenigen Tage lieferte die Technik Erkenntnisse: Ein Rotfuchs schleicht durch die Gärten in Laubegast.

Fuchs-Angriff: Reineke streift durch Dresdner Gärten und reißt Katzen

Kerstin Wöllner (53) hat ob des Verlustes ihrer Katze mehrere Nachtsichtkameras im Garten aufgestellt.
Kerstin Wöllner (53) hat ob des Verlustes ihrer Katze mehrere Nachtsichtkameras im Garten aufgestellt.  © Petra Hornig
Die Bilder der Kameras zeigen den Fuchs auf seinem nächtlichem Beutezug.
Die Bilder der Kameras zeigen den Fuchs auf seinem nächtlichem Beutezug.  © privat
Kerstins Katze Nelli (12) verschwand in der Nacht zum 17. Mai spurlos.
Kerstins Katze Nelli (12) verschwand in der Nacht zum 17. Mai spurlos.  © privat
Kater Hoppelhorst (12) wurde tot im Garten von Halterin Jolanta M. (42) gefunden.
Kater Hoppelhorst (12) wurde tot im Garten von Halterin Jolanta M. (42) gefunden.  © privat

Katzenkiller-Fuchs soll in Kiesgrube Leuben seinen Bau haben

In der Burgenlandstraße geht seit Wochen ein Killer-Fuchs um.
In der Burgenlandstraße geht seit Wochen ein Killer-Fuchs um.  © Petra Hornig

Auch der Liebling von Anwohnerin Jolanta M. (42), den es zehn Tage später erwischte, fiel offenbar Reineke zum Opfer. Am Morgen fand sie ihren Kater Hoppelhorst (12) im Garten liegend - tot und mit durchgebissener Kehle.

Wenig später berichtete Jolantas Nachbar von einem Kampf zwischen Katz und Fuchs, das Tier habe seine Beute im Maul gehabt. Auch die Bissspuren am getöteten Kater erhärten den Verdacht: Hier hat womöglich ein Fuchs zugeschlagen.

Jolanta kann es nicht fassen: "Am Abend zuvor war er noch quicklebendig. So sollte wirklich kein Familienmitglied sterben."

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Anwohnern zufolge sind innerhalb kurzer Zeit drei weitere Miezen verschwunden. Nun warnen die Betroffenen vor dem mutmaßlichen Killer-Fuchs, dessen Bau sie nahe der Leubener Kiesgrube vermuten: "Bringt eure Haustiere in Sicherheit!"

Attacken dieser Art sind äußerst selten - eine ausgewachsene Katze kann einem Fuchs durchaus gefährlich werden. Trotz allem gibt es dann und wann Meldungen von Fuchs-Angriffen, vor allem auf kleinere, junge oder geschwächte Tiere.

Schätzungen zufolge leben in Dresden derzeit 144 Rotfüchse.
Schätzungen zufolge leben in Dresden derzeit 144 Rotfüchse.  © IMAGO/Andreas Gora

Wildtiere sind in Dresden zu Hause

Im Jahr 2020 wurden im Dresdner Stadtgebiet 233 ausgewachsene Wildscheine gezählt.
Im Jahr 2020 wurden im Dresdner Stadtgebiet 233 ausgewachsene Wildscheine gezählt.  © Lino Mirgeler/dpa

Immer wieder kommt es in Dresden zu Konflikten zwischen Mensch und Wildtieren. Letztere passen sich zunehmend an das Leben in der Großstadt an.

Nicht nur Wildschweinen und Füchsen gefällt es hier, auch immer mehr Waschbären lassen sich in Elbflorenz nieder.

Die Dresdner Jagdbehörde rät betroffenen Anwohnern deshalb, Hunde- und Katzenfutter nicht unbeaufsichtigt stehen zu lassen, Mülltonnen sicher zu verschließen und die Entsorgung von Speiseresten auf dem Kompost zu vermeiden.

Die Bejagung der Wildtiere, etwa durch Fallen, ist aus tierschutzrechtlichen Gründen nur in Ausnahmefällen und zu bestimmten Jahreszeiten möglich.

Titelfoto: Montage: Petra Hornig, privat

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