Zwei Musiker erfinden den Weihnachtsbaum zum Zusammenstecken
Dresden - Diese beiden Männer haben alle Latten am Baum: Bassist Adrian Kehlbacher (37) und Musiklehrer Nikolas Keller (44) fertigen in ihrer Dresdner Mini-Werkstatt moderne Weihnachtsbäume, die wie ein großes Spielzeug zusammengesteckt werden können, nicht nadeln und ein Leben lang halten.
Die Bäume von Adrian und Nikolas bestehen aus einem Stamm in Besenstielgröße, einem Fuß und je nach Größe 28 bis 51 "Ästen" samt Zwischenstücken.
"Wir verwenden nur eine Schraube, ansonsten ist der Baum komplett aus unbehandeltem Fichtenholz", erklärt Adrian.
"Nordmanntannen für 50 oder 60 Euro, die nach dem Fest weggeschmissen werden - das ging für uns gar nicht. Wir haben über Plantagen und deren Umweltbilanz recherchiert und auch über die Schadstoffe, die mit einem Baum ins Wohnzimmer kommen. Wir wollen eine nachhaltige Alternative anbieten."
Und dann krempelten sie die Ärmel hoch - in der Werkstatt unter Adrians Probenraum flogen nach fünf Monaten Planung die Späne.
"Durch Corona hatten wir genügend Zeit für das Projekt", sagen die beiden Freunde. Heraus kamen Holzbäume in drei verschiedenen Größen (110 bis 186 Zentimeter, 275 bis 355 Euro, dresdenbaum.de), die ruckzuck zusammengesteckt sind.
"Unsere erste Produktion von 40 Bäumen ist schon ausverkauft. Jetzt fertigen wir nach. Nur wer jetzt schnell ordert, bekommt noch einen Baum bis Weihnachten. Alle anderen müssen bis zum nächsten Jahr warten." Denn immerhin stecken in einem Baum etwa acht Stunden Arbeitszeit.
"2022 wollen wir das Angebot um einen XXL-Baum und ein S-Modell erweitern" - neben der Musik.
Titelfoto: Thomas Türpe