Zu Pfingsten: Wo die Musikfestspiele Dresden klingen lassen
Dresden - Die 46. Dresdner Musikfestspiele befinden sich in der zweiten Veranstaltungswoche. Das Pfingstwochenende verspricht ein dichtes und vielfältiges Programm, das auch dem Kurzentschlossenen die Möglichkeit zur Teilhabe lässt.
"Tastenspiele" heißt eine Programmkategorie des diesjährigen Festivals, die das Klavier ins Zentrum stellt.
Im Zyklus der Beethoven-Sinfonien in der Klaviertranskription von Franz Liszt sind am heutigen Samstag und morgen (jeweils 18 Uhr, Palais im Großen Garten) das zweite und dritte Format, mit den Sinfonien 8, 3, 1 und 7 bzw. 2, 6, 4 und 5 zu erleben.
Auch die Violine hätte wohl eine eigene Kategorie ("Saitenspiele") verdient gehabt angesichts der hochkarätigen Besetzungen an diesem Instrument.
Morgen Vormittag (11 Uhr, Kulturpalast) stellt sich die junge, zwanzigjährige spanische Geigerin María Dueñas mit Beethovens Violinkonzert vor, es spielt das Chamber Orchestra of Europe unter Leitung von Herbert Blomstedt.
Morgen Abend (18 Uhr, Kulturpalast) tritt die Russin Alina Ibragimova mit Prokofjews 1. Violinkonzert im Konzert der Dresdner Philharmonie unter Leitung von Pablo González auf.
Es folgen an diesem Instrument im Verlauf der Festspiele David Garrett mit seinem Trio, der US-Amerikaner Kevin Zhu und Anne-Sophie Mutter mit Mutter's Virtuosi. Garrett und Mutter galten zu ihrer Zeit als "Wunderkinder", da sie schon als 9- und 13-Jährige Konzerte gaben.
Das Highlight am Pfingstmontag?
Das Gleiche gilt für die japanische Virtuosin Midori, die ihre Weltkarriere als Elfjährige begann.
Im vergangenen Jahr trat sie im Rahmen des Moritzburg Festivals mit dem Festivalorchester auf, nun kommt sie mit einem spannungsgeladenen Soloprogramm aus Werken von Johann Sebastian Bach, Thierry Escaich und John Zorn zu den Musikfestspielen.
Ihr Auftritt am Pfingstmontag (11 Uhr, Palais im Großen Garten) dürfte zu den absoluten Höhepunkten dieses Jahrgangs zählen.
Weitere Auftritte am Wochenende absolvieren die tschechische Gitarristin Barbora Kubíková (27.5., 19.30 Uhr, Schloss Wackerbarth), der schwedische Jazz-Posaunist Nils Landgren & Friends (29.5., 11 Uhr, Semperoper) und das Leonkoro Quartet (29.5., 19.30 Uhr, Schloss Wackerbarth).
Profimusiker, Laien und Hobbykünstler verbinden sich im großen Mitmach-Projekt "Klingende Stadt", das zum sechsten Mal die Dresdner Innenstadt bespielt, heute Nachmittag zwischen 15 und 18 Uhr.
Kreuzchor im Pillnitzer Schlossgarten hat Tradition
Rund 60 Ensembles, Solisten, Tanzgruppen, Bands und Chöre sind mit dabei, darunter die Cello-Brothers, Boogie-Woogie-Pianistin Ulrike Hausmann, die Tanzgruppe Detelina mit Folkloretanz aus verschiedenen Regionen Bulgariens, die Gruppe Blechlawine mit der Trommelperformance auf Ölfässern "Fasst Musik", die Dresdner Straßenband Stilbruch, der One Voice Chor mit Pop und Gospel oder der Seniorenchor der Singakademie Dresden e. V. mit Bekanntem und Unbekanntem aus der Welt der Chormusik.
Fester Bestandteil der Musikfestspiel-Tradition ist der Auftritt des Kreuzchors im Pillnitzer Schlossgarten. Unter Leitung von Kreuzkantor Martin Lehmann ist morgen, 17 Uhr, der Termin für die "Serenade im Grünen".
Titelfoto: Fotomontage: Oliver Killig//Oliver Killig