Mmmh, das prickelt! Winzer Frédéric Fourré plant Sektmanufaktur im Weinkeller
Dresden - Prickelnde Neuigkeit vom Radebeuler Winzer Frédéric Fourré (52): Der Franzose richtet noch in diesem Sommer eine Sektmanufaktur in Dresden ein - bei einem Landsmann!
Der Franzose Alexandré Dupont de Ligonnès (41) gibt seinen Weinkeller in der Kötzschenbroder Straße auf - und Fourré zieht ein.
Das eröffnet Fourré ganz neue Möglichkeiten. "Mein Wein wird weiterhin in Proschwitz ausgebaut, aber den Sekt baue ich künftig selbst und in größerer Menge als bisher in Dresden aus. Bald habe ich Platz genug. Ich kann Grundweine, die mir gefallen, zukaufen und selbst versekten. Ich träume von einem roten Sekt."
Der wirtschaftliche Nebeneffekt: Das Standbein Sekt federt Ausfälle ab, wie sie aktuell durch die Frostnächte zu beklagen sind. "Auch bei mir sind über 70 Prozent der Triebe erfroren. Als kleiner Winzer kann ich mir solche Ausfälle nicht leisten", sagt Fourré.
Er freut sich auf seine Sektmanufaktur, will eine kleine Küche für Feiern und Events einbauen, zwei Tage im Monat einen Direktverkauf anbieten. Wer nicht so lange warten will: Fourré ist mit seinen Köstlichkeiten auch auf der Weinmesse "Baden-Württemberg Classics" am Wochenende im Congress Center präsent.
Alexandré Dupont de Ligonnès dagegen hat den Großteil seiner Wachwitzer Weinberge schon abgegeben. Seit 2015 hatte sich der studierte Experte für asiatische Kunstgeschichte dem Weinbau verschrieben.
Winzer Frédéric Fourré übernimmt den Keller von Alexandré Dupont de Ligonnès
"Ich verkaufe jetzt noch meine Weine aus den Jahrgängen 2021, 2022 und 2023. Was ich danach mache, weiß ich noch nicht", sagt Ligonnès - ein Burn-out ließ ihn sein Leben überdenken.
Bis dato galt er als einer der aufsteigenden Winzer in Sachsen. Nicht zuletzt, weil er seine Weine mit so verrückten Namen wie "Tausendsassa" oder "Kesse Comtesse" in 500-Liter-Amphoren aus Ton ausbaute.
Titelfoto: Eric Münch