Dresden - Unzählige Herrchen und Frauchen kennen diese Praxis: In Dresden-Reick therapiert Atanas Bakardjiev (63) seit 20 Jahren angeschlagene Hunde. Als Hundephysiotherapeut kennt er die Wehwehchen seiner Schützlinge genau.

Denn wie Menschen leiden auch Hunde an Prellungen, Gelenkschmerzen oder Arthrosen. Und so sitzen morgens reihenweise Hunde im Wartezimmer des Tiertherapeuten: Yorkshire-Terrier Debbie (11) kann nach einem Sturz nicht richtig laufen, bei Labrador Maja (8) und Tibet-Spaniel Harry (4) schmerzen die Bandscheiben.

Aus Bautzen reiste Tätowierer Sandro Wagner (52) an. Seine Französische Bulldogge Djego (8) hatte bereits zwei Bandscheibenvorfälle. "Zur präventiven Therapie nutze ich zuerst ein Magnetfeldtherapiegerät und im Anschluss einen medizinischen Laser. Das regt die Zellregeneration an", erklärt Atanas Bakardjiev.

Er kann auch Gelenke einrenken und Fehlhaltungen korrigieren, Ödeme behandeln und Akupunkturnadeln setzen - nicht nur bei Hunden: "Mittlerweile sind ein Drittel meiner Patienten Katzen. Häufig bleiben sie in gekippten Fenstern stecken und werden dadurch gequetscht."

Der gebürtige Bulgare kam 1988 übrigens als Balletttänzer nach Deutschland, tanzte und lehrte auf großen Bühnen. Mit 40 Jahren suchte er sich aber eine neue Berufung. "Im Ballett musste ich perfekt sein. Jetzt geht es darum, Hunde glücklich zu machen."

Ein vierbeiniger Patient, der irgendwann nicht mehr vor Schmerzen, sondern vor Ausgelassenheit bellt - das ist für Atanas Bakardjiev heute das Schönste.