Wer schreibt, der bleibt ... Respekt! Hier machen Kinder selber Bücher
Dresden - "Das ist ein felasenes Haus. Aber der waschbär wont drin." So beschreibt ein kleiner Künstler seinen Linolschnitt für ein Kalenderblatt der "Buchkinder". "Ales wasma braucht" titelt der 2023er Kalender. Nicht gebraucht werden hier Eltern, die verbessern und korrigieren.
"Bei uns kommt es nicht auf die Rechtschreibung an", lacht "Buchkinder"-Vereinsgründer Henry Puchert (61).
Rund 30 Kinder (ab sechs Jahren) dürfen ihrer Erzähl- und Gestaltungsfreude freien Lauf lassen, in Kursen in der Friedrichstadt oder im Loschwitzer Künstlerhaus. Am Ende halten sie ihr eigenes illustriertes Buch in Händen, gedruckt in einer Auflage von fünf Exemplaren.
"Manchmal dauert es ein halbes Jahr, manchmal ein Jahr - jedes Kind kann sich so viel Zeit nehmen, wie es braucht." Lotte (12) und ihre Freundin Cleo (12) arbeiten gerade an einem Buch über einen Fuchs.
Melia (9) hat ein Himmelsbuch ganz ohne Worte aber in vielen Blautönen gedruckt. Vorsichtig zieht sie das Papier vom Linolschnitt ab.
Mit dem Ergebnis ist sie nicht zufrieden. "Es war zu wenig Farbe drauf", sagt sie fachmännisch.
Verein "Buchkinder" macht die ganz Kleinen zu ganz großen Autoren!
Seit 2008 können Jungen und Mädchen das Angebot des Vereins "Buchkinder" (9 Mitglieder) nutzen.
"Sie lernen dabei nicht nur verschiedene Techniken, sondern auch neue Freunde und eine Erlebniswelt außerhalb der Schule kennen", so Puchert.
Im Künstlerhaus teilen sich die "Buchkinder" ihr Atelier mit zwei Architekten.
Infos zum Verein Buchkinder online unter www.buchkinder-dresden.de oder am 10. September auf dem Literaturfest "(Er)lesen".
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig (2)