Wegen Kostenexplosion: Wird das Dixieland-Festival nun jedes Jahr kleiner?
Dresden - Die Stimmung beim 51. Internationalen Dixieland Festival ist ausgelassen und beschwingt – zumindest beim Publikum. Hinter den Kulissen jedoch sind die Veranstalter zutiefst besorgt und rechnen mit gravierenden Einschnitten im nächsten Jahr. Betroffen sind zwei Aushängeschilder des 600.000 Euro teuren Festivals: die Dixiemeile auf der Prager Straße und die Parade.
"Schon in diesem Jahr ist die Paradestrecke kürzer, auch die Meile wurde gestrafft", bestätigt Festival-Vereinschef Steffen Kiefer (66). "Bei beiden eintrittsfreien Highlights machen wir 52.000 Euro Minus.
Das muss über eine Mischkalkulation bei den Tickets und Sponsorengeldern ausgeglichen werden." Schon im nächsten Jahr, wenn rund 86.000 Euro aus dem Förderprogramm "Kultur-Erhalt" wegfallen, wird diese Rechnung nicht mehr aufgehen.
Kostentreiber gibt es viele, die meisten sind logistischer und bürokratischer Art. "Wir müssen nicht nur die Straßensperrungen bezahlen, sondern auch die Beschilderung der Umleitungsstrecken", so Kiefer.
"Das Sicherheitskonzept darf nicht mehr von uns erstellt werden, sondern muss zertifiziert sein. Ein solches Konzept kann allein bis 15.000 Euro kosten."
Ob geforderte Straßensperrungen mit Bauzäunen oder teure Anschlussgebühren für Wasser und Strom - das Festival sieht sich einer Kostenlawine gegenüber.
Sparkurs ist für Organisatoren alternativlos
"Da wir weder mit mehr Sponsoren- und Fördergeldern rechnen können, noch die Eintrittspreise für Konzerte deutlich anheben können, müssen wir sparen und kürzen", sieht Festival-Sprecher Hendrik Meyer (59) keinen Ausweg.
"Wir müssen die Dixiemeile und die Parade 2024 noch mehr straffen. Obwohl gerade diese beiden Veranstaltungen den besonderen Charme des Festivals ausmachen."
Es sei denn, die Stadt Dresden entschließt sich zu einer umfassenden und kontinuierlichen Förderung.
Titelfoto: Montage: Thomas Türpe, Imago/ronaldbonss.com