Wegen Einbruchs der Anzeigenerlöse: Kulturmagazin "Dresdner" stellt Erscheinen ein
Dresden - Ein weiteres Aus in der und für die Dresdner Kulturlandschaft: Das Kulturmagazin "Dresdner" stellt sein Erscheinen als gedrucktes und kostenfrei verteiltes Heft ein. Vorerst, wie die Redaktion in einem Statement auf der Webseite des "Dresdner" betont. Grund seien eingebrochene Anzeigenerlöse infolge der städtischen Sparmaßnahmen.
Im November 1996 hatte der "Dresdner" auf kostenfreie Verbreitung umgestellt. Der Zuspruch wäre ungebrochen, heißt es. Doch sei man nicht - wie viele andere Zeitschriften und Zeitungen - wegen nachlassenden Leserinteresses in wirtschaftlich schweres Fahrwasser geraten.
Die Anzeigenumsätze seien in kurzer Zeit in großem Umfang ausgeblieben. Erlöse, mit denen ein unentgeltliches Medium aber seine Kosten bestreiten müsse.
Man sieht es als eine direkte Folge der städtischen Einsparungen im Kulturbereich.
"Kürzungen und Unsicherheiten in den Kulturetats von Land und Stadt sind direkt an uns weitergereicht worden", heißt es auf der Startseite der Homepage dresdner.nu.
Das Streichkonzert der Landeshauptstadt habe zu Umsatzeinbußen von mehr als 40 Prozent innerhalb eines Jahres geführt.
Eine kostendeckende Herausgabe und Verbreitung des Kulturmagazins sei somit ab Januar 2025 nicht mehr gegeben. Ob damit nun auch ein Loch in der öffentlichen Meinungsbildung gerissen wird, werde die Zukunft zeigen.
Redaktion zeigt sich für Zeit nach der Restrukturierung zuversichtlich
Das gedruckte Wort besitze immer noch einen hohen Stellenwert und eine Glaubwürdigkeit, die digitale Medien nicht vorweisen können, heißt es aus der "Dresdner"-Redaktion: "Insofern schmerzt es uns sehr, vorerst keine Printausgabe herausgeben zu können."
Doch sei man zuversichtlich, dass sich nach der Restrukturierung ein neuer Herausgeber finde.
Titelfoto: Holm Helis