Was die TheaterRuine St. Pauli für die neue Saison plant
Dresden - Vertrag verlängert und einen Publikums-Hit im Rücken: Mit viel Optimismus und Spaß beim Proben sieht die TheaterRuine St. Pauli im Dresdner Hechtviertel der kommenden Spielzeit entgegen.
Am 21. April wird sie starten. Zwei neue Premieren stehen an, eine davon gar eine Uraufführung.
Mit dem Monty-Python-Musical "Spamalot" ist man im vergangenen Jahr durchaus ein Wagnis eingegangen: In den Endausläufern der Corona-Pandemie hatte das Laientheater mit diesem Großensemblestück seine bislang aufwendigste Produktion auf die Bühne gebracht.
Es zahlte sich aus. Jörg Berger, Vereinsvorsitzender und künstlerischer Leiter der St. Pauli Ruine, zieht ein zufriedenes Fazit: "Das Stück wurde wunderbar angenommen, wir waren von der positiven Wirkung selbst überrascht."
Die letzten neun Vorstellungen der Vorjahressaison waren - bei rund 230 Plätzen - jeweils ausverkauft. Kein Wunder, dass man mit diesem Überraschungs-Hit in die neue Spielzeit startet.
"Wir waren sehr happy am Ende der Saison", sagt Berger. "Jetzt ist die Truppe wieder heiß drauf. Wir hoffen, den Schwung mit in die neue Saison zu nehmen." Darin ist "Spamalot" eine von drei Wiederaufnahmen. Die anderen sind der Komödien-Dauerbrenner "Endlich allein" (wieder ab 4. Mai) und das Liederprogramm im Juli.
Nach vier Verschiebungen: Endlich läuft der Shakespeare-Klassiker an!
Zwei Stücke kommen neu ins Programm. Zunächst "Was ihr wollt" nach Shakespeare. Man hatte es schon vergangenen September bringen wollen, was wegen vieler Verschiebungen im Repertoire nicht klappte. Jetzt kommt es am 2. Juni zur Premiere.
"Die Fassung ist schnell, turbulent erzählt und enthält viel Sprachwitz", sagt Regisseur Berger. Er inszeniert auch die zweite Neuproduktionen, "Geld oder Leben", Premiere am 14. Juli. Es wird eine Uraufführung.
Ein kurioses Stück: Der österreichische Kabarettist Georg Kreisler hatte die musikalische Komödie über die Ränkespiele einer Lotto-Tippgemeinschaft Anfang der 60er-Jahre nach Georg Kaisers expressionistischem Schauspiel "David und Goliath" für ein Wiener Theater als Auftragsarbeit verfasst.
Es wurde nur nie gespielt. Selbst die Noten waren verschollen, erzählt Berger. "Jetzt hat der Verlag sie gefunden."
Nun hoffe man, sie rechtzeitig zu bekommen, um die Songs einzustudieren. Bislang lägen nur die Liedtexte vor. Geprobt wird bereits seit Februar.
Rund 125 Veranstaltungen sind für die Spielzeit geplant, eigene Produktionen plus musikalischer Gastspiele (von Flamenco bis Barock-Musik). Die Vorsaison habe man ohne Minus gut überstanden, der Spielort sei für den derzeit 70 ehrenamtliche Mitglieder zählenden Theaterverein auch vorerst gesichert.
Berger: "Unser zweijähriger Mietvertrag wurde bis Ende 2024 verlängert - ohne Diskussionen."
Infos, Programm und Tickets unter: www.pauliruine.de
Titelfoto: Petra Hornig