Warum sich der "Madendoktor" für bestimmte Menschen starkmacht
Dresden - Der Bahnhof gehört zu den "Lieblingsorten" von Kriminalbiologe, Autor und Schauspieler Mark Benecke (54). Und das Herz des Forensikers schlägt für Menschen mit seltenen Erkrankungen. Beides trifft sich in der Ausstellung "Selten Allein", die Freitag im Dresdner Hauptbahnhof eröffnet wurde und deren Botschafter Benecke ist.

Gerade ist "Doktor Made" von der Jahrestagung der Forensiker in Baltimore zurück.
Dort präsentierte er seine Ergebnisse zu Hitlers Schädel und Gebiss, die er in Moskau untersuchen konnte.
Hier in Dresden verhilft er jenen Menschen zu einer Stimme, die an seltenen Erkrankungen leiden. "Sie haben seit über zehn Jahren auf meinen YouTube-Kanal die Möglichkeit, von ihrem Schicksal zu erzählen und sich mit anderen Betroffenen zu vernetzen", sagt Benecke.
"Als Studierender in Köln bin ich das erste Mal mit einer seltenen Krankheit in Kontakt gekommen - dem sogenannten Veitstanz. Seither ist mir durch meinen YouTube-Kanal bewusst geworden, wie groß die Bandbreite seltener Erkrankungen ist."
Rund vier Millionen Menschen sind in Deutschland betroffen. Rund 8000 Erkrankungen sind heute bekannt, zu 80 Prozent sind sie genetisch bestimmt.

Mark Benecke hat weder Auto noch Führerschein

"Durch Erbgutuntersuchungen kommt man ihnen auf die Spur. Das ist wie Detektivarbeit", weiß Benecke.
"Es ist wichtig, dass sich Erkrankte nicht als Opfer fühlen und sich entmutigen lassen. Sie müssen sich kümmern."
Benecke ist gern zur Ausstellung nach Sachsen gekommen. "Es ist ein sehr vielfältiges Land, in der Nachbarschaft zu Thüringen, wo meine Frau Ines herkommt", verrät Benecke.
Beide Veganer & Gothic-Fans sind viel unterwegs - "ausschließlich mit der Bahn", versichert Benecke.
"Ich habe weder Auto noch Führerschein. Aber ich komme zu Veranstaltungen und Lesungen auch in die kleinste Stadt - sie muss nur einen Bahnhof haben."
Titelfoto: Norbert Neumann