Vor acht Jahren war er als Flüchtling gekommen: Wie ein Afghane in Dresden seinen Traumjob fand

Dresden - Für Geflüchtete ist es nicht einfach, in Deutschland Fuß zu fassen. Ein junger Afghane hat nun seinen Einstieg bei einem Dresdner Öko-Spezialisten mit Bravour gepackt und seinen Einzelhandelskaufmann gemacht. Ohne Hilfe wäre das bedeutend schwieriger gewesen.

Beispielhafte Integration in den Arbeitsmarkt dank Mentoren: Shirzada Salarzai (27) mit Podemus-Ausbildungsleiterin Kerstin Liebstein (48).
Beispielhafte Integration in den Arbeitsmarkt dank Mentoren: Shirzada Salarzai (27) mit Podemus-Ausbildungsleiterin Kerstin Liebstein (48).  © Steffen Füssel

Die gelbe Schürze mit der Aufschrift "Vorwerk Podemus" steht Shirzada Salarzai (27) gut.

Der junge Afghane kam mit der großen Flüchtlingswelle 2015 nach Dresden und arbeitet mittlerweile in der Podemus-Filiale im Bahnhof Klotzsche. Damit geht es ihm gut, das sieht man.

"Viele Geflüchtete wollen arbeiten, aber sie finden keinen Zugang und brauchen Unterstützung", sagt Salarzai. Er selbst habe lange gebraucht, um deutsche Freunde zu finden und darüber auch die notwendige Sprachpraxis fürs Deutsche zu erlangen.

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Beim Einstieg in Gesellschaft und Beruf hat ihm ein Arbeitsmarktmentor geholfen, der die ersten Deutschkurse organisierte, mit ihm eine Bewerbung fertigmachte und bei Behördengängen dabei war.

"Wir haben ihm sogar bei der Suche nach einer eigenen Wohnung geholfen", berichtet André Werner (51) vom Bildungsträger "Arbeit und Leben Sachsen", der mehrere Mentoren koordiniert. Sachsenweit sind es 72.

Der Bahnhof Klotzsche darf sich der zweitschönsten Podemus-Filiale rühmen. "Die schönste ist in Bautzen Inhaber Bernhard Probst (46).
Der Bahnhof Klotzsche darf sich der zweitschönsten Podemus-Filiale rühmen. "Die schönste ist in Bautzen Inhaber Bernhard Probst (46).  © Steffen Füssel

Sachsen benötigt Fachkräfte aus dem Ausland

André Werner (51) vom Bildungsträger "Arbeit und Leben Sachsen".
André Werner (51) vom Bildungsträger "Arbeit und Leben Sachsen".  © Steffen Füssel

Da Sachsen dringend Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland braucht, kommt seit 2016 Unterstützung vom Wirtschaftsministerium.

Staatsminister Martin Dulig (48, SPD): "Seit Ende letzten Jahres stehen dafür 3,3 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung."

Das hat einen guten Grund. Schon in der Erprobungsphase bis 2019 lief das Projekt erfolgreich. 1200 Geflüchtete fanden so Arbeit, 500 eine Ausbildungsstelle.

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Selbstverständlich profitierten auch viele Arbeitgeber, insgesamt über 1000.

Titelfoto: Steffen Füssel

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