Vor 40 Jahren wurde die Semperoper wiedereröffnet: Festwoche zum Jubiläum
Dresden - "Auferstanden aus Ruinen" heißt es in Johannes R. Bechers 1949 entstandenem Text zur Hymne der DDR. Als die Semperoper 1985 wiedereröffnet wurde, hatte die DDR nur noch wenige Jahre, dabei trifft der zitierte Satz auf wenige Bauten der Stadt so präzise zu wie auf dieses.
![Nicht ganz ein Jahr vor der Wiedereröffnung: Am 2. Juni 1984 wird in der Semperoper der Schmuckvorhang ausgerollt.](https://media.tag24.de/951x634/n/5/n5lrtss7b4xz9aklhlft4e1vmyb6c8d8.jpg)
Das hat auch damit zu tun, dass der Zeitpunkt der Wiedereröffnung, der 13. Februar 1985, auf den 40. Jahrestag der Bombardierung Dresdens gelegt wurde.
Zerstörung, Kriegsende und Wiederaufbau flossen so ineinander, Gedenken und Feier sind seither unauflöslich miteinander verbunden. Seit der Wiedereröffnung sind abermals 40 Jahre vergangen, 80 Jahre seit Zerstörung und Kriegsende, was den Jahrestag wiederum verdoppelt.
Die Semperoper begeht ihr Jubiläum mit einer Festwoche von heute an bis zum 16. Februar.
Deren Motto lautet "Stell dir vor, deine Semperoper wird 40!" Das Programm beginnt mit einer Ausstellungseröffnung Mittwochnachmittag im zwingerseitigen Vestibül des Gebäudes, einer Schau, die in Bild und Wort Zerstörung und Wiederaufbau thematisiert.
Eine Videoinstallation des Kollektivs OchoReSotto mit dem Titel SILENTIUM ist täglich zwischen 17 und 21 Uhr auf dem Theaterplatz zu erleben.
![Die Schlüsselübergabe auf dem Theaterplatz am 13. Februar 1985.](https://media.tag24.de/951x634/t/f/tf6ae9rh1xu77wfpuvh1r3mv6ji1fty7.jpg)
Premiere von "Das Kind und der Zauberspuk" bildet Abschluss der Festwoche
Wesentlich für ein Opernhaus ist die Kunst auf der Bühne:
Ins Festprogramm fällt unter anderem das Gedenkkonzert der Staatskapelle unter Leitung von Chefdirigent Daniele Gatti (63) zum 13. Februar, mit Verdis "Messa da Requiem" Mittwoch und Donnerstag, sowie eine Aufführungsreihe von Carl Maria von Webers Oper "Der Freischütz", mit der die Semperoper 1985 wiedereröffnet worden war, ab 15. Februar; weiter eine von Intendantin Nora Schmid (46) moderierte Matinée "Zum 40. Geburtstag", verschiedene Aufführungen in Semper Zwei samt Vorstellung eines Dokumentarfilms, außerdem die Verleihung des Dresdner Friedenspreises an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte am Sonntagvormittag.
Zum Abschluss der Festwoche gibt es wieder Musiktheater: am Sonntagnachmittag, 17 Uhr, mit der Premiere von Ravels "Das Kind und der Zauberspuk" (in der Inszenierung von James Bonas), einer Oper für die ganze Familie.
Titelfoto: Montage: Semperoper Dresden/Erwin Döring, Semperoper Dresden/Matthias Rank