Vom Virus zur Kunst: Neue Ausstellung in Dresden widmet sich der Corona-Pandemie
Dresden - Nun hat es die Corona-Pandemie auch in die Dresdner Kunstgeschichte geschafft. Eine Ausstellung in der Blauen Fabrik in der Neustadt holt die Pandemie zurück ins Gedächtnis. Eröffnet wird sie am 17. Januar, bis Ende Februar kann sie besucht werden.
"Ich habe nach Corona die Kunstszene beobachtet und festgestellt, dass es kaum Ausstellungen zu diesem Thema gibt", sagt Künstler und Kurator André Ismer (48).
"Das hat mich überrascht - so ein einschneidendes Ereignis, und doch scheint es, als wäre vieles schon vergessen."
Die Ausstellung mit dem Titel "Ist das alles? Schon vergessen" vereint Zeichnungen, Grafiken, Malerei, Radierungen und sogar Videos.
Sie besteht aus 30 bis 40 Werken von zehn Künstlern aus Sachsen, Bayern und Berlin. "Die Werke dokumentieren dabei die Zeit der Pandemie und gehen aber auch kritisch mit den Entscheidungen der Politik um."
Über den Künstlerbund Dresden und Leipzig fand er Mitstreiter, die während der Pandemie Werke zum Thema Corona anfertigten. Die Auswahl ist ebenso abwechslungsreich wie die persönlichen Erfahrungen der Künstler - von intimen Momenten der Isolation bis hin zu globalen Krisenbildern.
Ein Videokünstler aus Leipzig zeigt etwa Alltagsszenen während der Pandemie, die in einer Endlosschleife laufen. "Wir wollen zum einen die Erinnerung nicht so ganz verblassen lassen, aber es geht auch darum, wieder einen kleinen Diskurs zu entfachen".
Titelfoto: Christian Juppe