Um die Jugend aufzuklären: Dresdner Influencerin Lyn wird Lehrerin für einen Tag
Dresden - Social Media, YouTube und Co. gehören heute zum Alltag eines jeden Teenagers, mitunter gar verbunden mit der Idee, irgendwann damit Geld zu verdienen. Was vielen dabei verborgen bleibt, ist die Realität, die hinter diesem Traum steckt. Influencerin Lyn Künstner (31) hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, für Aufklärung zu sorgen.
Die Dresdnerin war dazu an ihre alte Schule, das Gymnasium Olbernhau, zurückgekehrt und hatte dort einen Vortrag im Fach Neue Medien gehalten. Es ging um Gefahren im Netz, was Menschen von sich im Internet preisgeben und um ihren Job als Influencerin.
"Die Schüler sollten sich im Vorfeld Gedanken machen, was sie von mir erfahren wollen", berichtete Lyn gegenüber TAG24. Die Frage, die dabei immer wieder gestellt worden sei: "Wolltest du schon immer Influencerin werden? Auch schon in der Schule?"
"Die Kinder von heute wissen gar nicht mehr, dass es eine Zeit gab, in der der Job noch gar nicht existierte", bemerkte Lyn darauf überrascht. "Als ich in der Schule war, da gab es ja noch nicht mal Social Media. Wir mussten 19 Cent zahlen, nur um eine SMS zu verschicken. Von WLAN in der Schule keine Spur."
Für die Schüler von heute sei all dies "total fremd".
Lyn Künstner über Hass im Netz: "Da waren sie ordentlich schockiert"
Auch in Bezug auf das, was Lyn als Influencerin macht, würden die Vorstellung der Schüler und die Realität weit auseinanderliegen. "Sie stellen sich das so einfach vor. Ich mache ein paar Bilder am Tag und bekomme dann mein Geld, so die Idee."
Gerade das Thema "Hass im Netz" hätten Lyn und ihre Klasse in diesem Zusammenhang stark behandelt, dazu Kommentare unter Artikeln über die Dresdnerin ausgewertet. "Da waren sie ordentlich schockiert."
Auch in Zukunft könnte sich Lyn vorstellen, Vorträge an Schulen zu halten. Ihr selbst habe es echt viel Spaß gemacht. "Und grundsätzlich ist das wahrscheinlich auch eine echt gute Idee, auch auf diesem Weg junge Menschen aufmerksam zu machen."
Für Teenager, die ihr in ihren Beruf folgen wollen, hatte sie zu guter Letzt noch eine wichtige Botschaft: "Ich empfehle, erstmal einen festen Beruf zu lernen, um eine Grundlage zu schaffen und im Ernstfall abgesichert zu sein."
Titelfoto: Montage: Lyn Künstner