Trotz Schicksalsschlag: ZAZ heute Abend in der Jungen Garde

Dresden - "Temperamentsbündel" - das ist die Bezeichnung, die am häufigsten fällt, werden Auftritte der Bühnenkünstlerin ZAZ beschrieben. Und in der Tat hat sich der französische Nouvelle-Chanson-Star Isabelle Geffroy (43), die Frau hinter dem Kürzel mit den drei Buchstaben, gerade mit ihrer ansteckend-lebenslustigen Art eine weltweite Fan-Gemeinde erspielt. Am heutigen Dienstag ist sie in der Jungen Garde in Dresden zu erleben, aber etwas wird anders sein.

Energiebündel auf der Bühne: ZAZ, alias Isabelle Geffroy (43), bei ihrem bislang jüngsten Auftritt in Dresden, Sommer 2019.
Energiebündel auf der Bühne: ZAZ, alias Isabelle Geffroy (43), bei ihrem bislang jüngsten Auftritt in Dresden, Sommer 2019.  © Matthias Rietschel

So energiegeladen die Shows von ZAZ üblicherweise sind, dürften die aktuellen Konzerte ihrer "Organique Tour" etwas verhaltener, nachdenklicher ausfallen. Wie die Sängerin vergangene Woche vor ihrem Auftritt bei den Domplatzkonzerten im hessischen Fulda dem Publikum mitteilte, sei gerade ihr Vater verstorben, was ihre Stimmung derzeit sehr trübe.

Etwas Schwermut und Traurigkeit sollen vor allem die ruhigen, balladesken Teile des Konzertes geprägt haben.

Doch ZAZ wäre wohl nicht ZAZ, wenn sie sich nicht von der Bühnenstimmung hätte mitreißen lassen: Konzertberichten ist zu entnehmen, dass die quirlige Sängerin bei aller persönlichen Trauer für Tanzstimmung gesorgt habe, wie man es kennt von ihren Konzerten.

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Damit hätte sich die Französin einmal mehr als die gefeierte Vollblutmusikerin erwiesen, als die sie sich einst auf den Straßen von Paris, am Montmartre oder in der Metro, etablierte.

ZAZ krempelt französisches Chanson um

Spätestens seit ihrem Hit "Je veux" aus dem Jahr 2010 hat Isabelle Geffroy quasi im Alleingang das französische Chanson umgekrempelt und erneuert, es mit Weltmusik, mit Pop, Blues, Jazz oder Salsa massentauglich erweitert. Fünf Alben hat sie mittlerweile aufgenommen, das jüngste datiert aus dem Jahr 2021 und heißt "Isa", Abkürzung ihres bürgerlichen Vornamens.

Mit dieser Kenntlichmachung als Künstlerin will sich die Sängerin mit der charakteristisch rauchig-brüchigen Stimme auch ein Stück weit von ZAZ emanzipieren und eine neue Balance finden zwischen sich und ihrer Bühnenfigur.

Das scheint gelungen. Vom Publikum bleibt ZAZ umarmt: Die Shows dieses Sommers sind quasi ein Bühnen-Nachschlag, Zusatzkonzerte zur Tournee 2022, aufgrund der großen Resonanz. Beginn ist um 20 Uhr, Restkarten gibt es für 67,65 Euro.

Titelfoto: Matthias Rietschel

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