Tom Pauls schenkt Caspar David Friedrich neues Grabmal zum 250. Geburtstag
Dresden - Im nächsten Jahr feiert die Kunstwelt den 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich. Dessen romantische Landschaftsgemälde, inspiriert von der Ostseeküste und dem Elbsandsteingebirge, sind weltberühmt. Das Grab des großartigen Künstlers auf dem Dresdner Trinitatisfriedhof dagegen ist unscheinbar und marode. Das will Kabarettist Tom Pauls (64) nun ändern. Bis zum Jubiläum soll der Maler eine würdige Grabanlage erhalten.

"Meine Ilse-Bähnert-Stiftung setzt sich für den Erhalt sächsischen Kulturgutes ein. Dazu zähle ich Caspar David Friedrich", sagt Tom Pauls. "Wir wollen sein Grab wieder in Ordnung bringen und es mit einer Skulptur aufwerten."
Pauls schwebt ein Motiv vor, dass sich immer wieder in den Arbeiten Friedrichs findet: eine Kloster- oder Kirchen-Ruine, von der nur noch eine Fensterfassade erhalten ist.
Solch ein bis zu drei Meter hohes Fragment könnte an der Stirnseite des Grabes platziert werden. Gehauen aus Sandstein.
"Vor das Grab wollen wir eine Bank aufstellen mit Eichenbohlen. Denn die Eiche ist auf vielen Bildern Friedrichs zu sehen", so Pauls. "Für den Entwurf sind bereits drei Steinbildhauer angefragt, die Erfahrungen mit Grabanlagen haben", ergänzt Projektleiter Dirk Böhme.

Bereits dieses Jahr soll die Grabplatte restauriert werden

Schon 2023 soll die verwitterte Grabplatte restauriert und die Inschriften wieder sichtbar gemacht werden. Außerdem wird das Grab neu bepflanzt.
Friedhofschefin Beatrice Teichmann ist begeistert: "Wir sind zwar seit den 30er Jahren Besitzer der Grabanlage, haben aber nur Mittel zur Pflege."
Auf knapp 50.000 Euro beziffert Pauls die Kosten für die Schönheitskur des Grabes.
"Die Stadt will etwas dazugeben, aber in erster Linie müssen wir Spenden einwerben", so Pauls. Im Mai will sich deshalb in Pirna der Freundeskreis Caspar David Friedrich gründen.
Das war Caspar David Friedrich

Caspar David Friedrich gilt als einer der bedeutendsten Künstler der deutschen Frühromantik. Er wurde am 5. September 1774 in Greifswald geboren, verbrachte aber die längste Zeit seines Lebens in Dresden, wo er am 7. Mai 1840 auch verstarb.
Nach dem Studium an der Kunstakademie in Kopenhagen kam er 1798 nach Dresden – vermutlich auf Empfehlung seines Zeichenlehrers Quistorp -, "um hier, in der Nähe der trefflichsten Kunstschätze und umgeben von einer schönen Natur" zu arbeiten.
Von Dresden aus unternahm er immer wieder Wanderungen entlang des Malerweges. Er reiste an die Ostsee, in den Harz und nach Nordböhmen. Diese Landschaften hielt er in seinen Bildern fest, die von großer Melancholie und Einsamkeit geprägt sind.
Zu seinen berühmtesten Bildern zählen "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes", "Der Wanderer über dem Nebelmeer" und "Kreidefelsen auf Rügen".
Titelfoto: Amac Garbe