Tiere gefährdet? Naturschützer nehmen Rammstein nach Dresden-Konzerten ins Visier
Dresden - Eine Show ist geschafft, drei sind noch zu gehen: Rammstein heizen dieser Tage Dresden ein. Brachial, laut, feurig. Genau das ruft nun Naturschützer auf den Plan. Im Ostragehege fühle sich die Vogelbrut gestört.
"Es sind erhebliche, negative Auswirkungen der Konzerte auf die dort lebenden Tiere und Pflanzen zu erwarten", sagte Jenny Förster, Vorstand im Dresdner Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND).
Das Ostragehege ist Teil des Landschaftsschutzgebiet "Dresdner Elbwiesen".
Allein 26 geschützte oder gefährdete Pflanzenarten leben darin. So auch Biber, Zauneidechse, Seefrosch, ebenfalls bedroht oder geschützt.
Förster mahnt vor allem Lärmbelästigung an. Davon können auch die menschlichen Bewohner von Cossebaude bis Blasewitz ein Lied singen.
20 geschützte oder bedrohte Vogelarten wie Eisvogel und Neuntöter nisten im Ostragehege, brüten wie viele der 56 anderen Vögel zur Stunde die Nachzucht aus.
Die Naturschützerin beklagt neben Lärmschäden auch Fluchtreaktionen, fordert daher die Verlegung der Großveranstaltungen etwa in die Nähe des Flughafens.
Die Stadt Dresden ließ eine TAG24-Anfrage dazu unbeantwortet.
Titelfoto: Bildmontage: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild, picture alliance/dpa, Norbert Neumann, BUND Dresden