Teuflische Liebe, Schweinerock und Gänsehaut: Das gibt's nur hier!

Dresden - Hach!, möchten man ausrufen. Das waren mal wieder zwei Abende mit einer glückselig machenden Mischung, wie man sie nur ganz selten in Dresden erlebt: Viel Liebe, viel Leidenschaft, viele Lieder (33!) - alt und neu, aus Ost und West und international. Kurzum: Es war mal wieder höchste Zeit fürs Neujahrssingen.

Teuflische Performance: Mandy Pierer mit "Sympathy for the devil" von den Rolling Stones.
Teuflische Performance: Mandy Pierer mit "Sympathy for the devil" von den Rolling Stones.  © Christian Juppe

Die 14. Ausgabe stand unter dem Motto "Zurück zur Natur" und geriet im Ausmaß deutlich größer als die vorangegangenen Veranstaltungen: Mehr musikalische Schlagkraft auf der Bühne, mehr jubelnde Fans (bis zu 1450) im nunmehr Großen Saal des Alten Schlachthofs.

Und ordentlich länger ging's auch - erst nach rund 4:10 Stunden war Freitag- und Samstagnacht gegen halb eins Schluss!

Dresden: Besuch im Nachtcafé: Das berichten Menschen, die in Dresden auf der Straße leben!
Dresden Kultur & Leute Besuch im Nachtcafé: Das berichten Menschen, die in Dresden auf der Straße leben!

Eine Konstante blieb aber: Moderator Hendryk Proske, wie immer bestens präpariert, was Songs, Künstler und Vortragende betraf. Und hoch motiviert, wenn es darum ging, die jeweiligen Besucher des Premieren- oder Folgeabends gegeneinander auszuspielen und zu schmähen.

Es wurde tierisch

Er röhrte, was die Lunge hergab: JB Nutsch mit "Open your eyes" von Guano Apes.
Er röhrte, was die Lunge hergab: JB Nutsch mit "Open your eyes" von Guano Apes.  © Christian Juppe

Für die 1000 Freitags-Gäste legten Tobias Tanneberger feat. Leska mit Gorillaz' "Clint Eastwood" gleich mal lebhaft los, teuflisch gut dann Mandy Pierer mit "Sympathy for the Devil" von den Rolling Stones.

Klaus M. Braune hatte "Die Biene Maja" von Karel Gott im Gepäck, es gab Adler (Eric Münch mit "Take it easy" von den Eagles) und Affen (Guano Apes mit "Open your Eyes" von JB Nutsch) - insgesamt 16 Tiere im Laufe des Abends!

Dazu gehörte auch "Schweinerock völlig neu definiert" (Hendryk Proske) von Tom Vogel mit "Bay of Pigs" von den Free Little Pigs.

Langer Abend geht nach mehr als vier Stunden zu Ende

Stimmungsvoller support des 1000-köpfigen Publikums am Freitag bei "Schreib es mir in den Sand" von Frank Schöbel, gesungen von Ulf D. Neuhaus.
Stimmungsvoller support des 1000-köpfigen Publikums am Freitag bei "Schreib es mir in den Sand" von Frank Schöbel, gesungen von Ulf D. Neuhaus.  © Christian Juppe

Emotional und stimmungsvoll mit Hunderten Smartphone-Lichtern ging es dann in die Pause.

Barkeeper-Urgestein Ulf D. Neuhaus performte "Schreib es mir in den Sand" von Frank Schöbel, wobei Olaf Schubert stimmgewaltig die beiden Background-Sängerinnen Ulrike Weidemüller und Maxi Kerber unterstützte - Gänsehaut!

Das sollte, wie sich dann herausstellte, wohl ein Warm-up für seinen eigenen Act gegen Ende der zweiten Halbzeit sein, als er zusammen mit Ingeborg Schöpf die Olympia-Hymne "Barcelona" von Freddie Mercury und Montserrat Caballé schmetterte - einer der Höhepunkt des Abends.

"Lemon Tree" (Fools Garden) und "Rockin' in the free world" von Neil Young & Crazy Horse vereinten noch mal alle Beteiligten auf der Bühne, bevor dann jeweils kurz vor halb eins der umjubelte Schluss-Akkord erklang. Hach!

Hingebungsvoll: Comedian Olaf Schubert und Ingeborg Schöpf (Staatsoperette) kamen bei "Barcelona" (Freddie Mercury & Montserrat Caballé) in nicht für möglich gehaltene Sanges-Höhen.
Hingebungsvoll: Comedian Olaf Schubert und Ingeborg Schöpf (Staatsoperette) kamen bei "Barcelona" (Freddie Mercury & Montserrat Caballé) in nicht für möglich gehaltene Sanges-Höhen.  © Christian Juppe
Episches Finale mit allen Beteiligten: Nach rekordverdächtigen 4:10 Stunden war gegen halb eins morgens Schluss.
Episches Finale mit allen Beteiligten: Nach rekordverdächtigen 4:10 Stunden war gegen halb eins morgens Schluss.  © Christian Juppe

Hier noch weitere Fotos vom 14. Neujahrssingen im Alten Schachthof

Von charmant bis bösartig hat er alles drauf: Moderator Hendryk Proske träumt vom Neujahrssingen in der Semperoper und anderswo...
Von charmant bis bösartig hat er alles drauf: Moderator Hendryk Proske träumt vom Neujahrssingen in der Semperoper und anderswo...  © Christian Juppe
Nur Background allein wär echt zu schade: Sängerin Maxi Kerber rockte "Hedonism" von Skunk Anansie.
Nur Background allein wär echt zu schade: Sängerin Maxi Kerber rockte "Hedonism" von Skunk Anansie.  © Christian Juppe
Coole Nummer im schwül-warmen Alten Schlachthof: Mit "Eisbär" von Grauzone eröffneten Falk Töpfer (l.) und Max Rademann den zweiten Teil der langen Abende.
Coole Nummer im schwül-warmen Alten Schlachthof: Mit "Eisbär" von Grauzone eröffneten Falk Töpfer (l.) und Max Rademann den zweiten Teil der langen Abende.  © Christian Juppe
Vooorsicht, zerbrechlicher Transport! Veronika Kralacek ließ sich auf ein Stage-diving ein, als sie "Durch den Monsun" von Tokio Hotel performte. Sie bereute es nicht und kam wohlbehalten wieder auf die Bühne zurück.
Vooorsicht, zerbrechlicher Transport! Veronika Kralacek ließ sich auf ein Stage-diving ein, als sie "Durch den Monsun" von Tokio Hotel performte. Sie bereute es nicht und kam wohlbehalten wieder auf die Bühne zurück.  © Christian Juppe
Der Boss vom "Blue Note" gab den Boss auf der Bühne: Mirko Glaser mit "The River" von Bruce Springsteen.
Der Boss vom "Blue Note" gab den Boss auf der Bühne: Mirko Glaser mit "The River" von Bruce Springsteen.  © Christian Juppe
Als wenn die Rock-Röhre persönlich on stage wäre: Renie Reichelt und ihre beiden Tänzerinnen gaben alles bei Tina Turners Hit "River deep, mountain high".
Als wenn die Rock-Röhre persönlich on stage wäre: Renie Reichelt und ihre beiden Tänzerinnen gaben alles bei Tina Turners Hit "River deep, mountain high".  © Christian Juppe
Pure Freude: Energiebündel Julia Gamez Martin (feat. Tanne MC) fegte mit "Nordish bei Nature" von Fettes Brot über die Bretter - das beste Vorglühen fürs anschließende Finale.
Pure Freude: Energiebündel Julia Gamez Martin (feat. Tanne MC) fegte mit "Nordish bei Nature" von Fettes Brot über die Bretter - das beste Vorglühen fürs anschließende Finale.  © Christian Juppe
Die neue Spielstätte für das Neujahrssingen ist der Große Saal im Alten Schlachthof. Am Freitag kamen 1000 Fans, am Sonnabend war's dann mit 1450 Gästen ausverkauft.
Die neue Spielstätte für das Neujahrssingen ist der Große Saal im Alten Schlachthof. Am Freitag kamen 1000 Fans, am Sonnabend war's dann mit 1450 Gästen ausverkauft.  © Christian Juppe

Und nachdem "Größer ist schöner" bereits einen so tollen Auftakt fand, steht natürlich weiteren Plänen nichts im Wege - Moderator Hendryk Proske träumt schon von der Semperoper und der Jungen Garde im Sommer… Ach ja, und Karten für den 9./10. Januar 2026 gibt es jetzt auch schon (hier) - der Arbeitstitel fürs Motto klingt verheißungsvoll: "Das große Fressen".

Titelfoto: Christian Juppe

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