"Tatort" am Pfingstmontag aus Dresden: Drei Künstler vom Staatsschauspiel im TV
Dresden - Aus Dresden kommt diesmal der Feiertags-"Tatort" am Pfingstmontag: Mit dem Psycho-Thriller "Das kalte Haus" liefert das Team um Cornelia Gröschel (34), Karin Hanczweski (40) und Martin Brambach (54) kurz vor der Sommerpause des Sonntagskrimis einen echten Knaller, getragen von famosen Gastdarstellern. Vom Dresdner Staatsschauspiel sind Karina Plachetka (46), Albrecht Goette (72) und Nadja Stübiger (50) dabei.
Wer am vergangenen Sonntag den Bremer Fall "Liebeswut" gesehen hat, bekam einen vogelwilden, grellbunten Grusel-Thriller serviert, an dem sich gewiss die Geister geschieden haben dürften.
Die Regisseurin Anne Zohra Berrached (39) hat auch den neuen Dresdner "Tatort" inszeniert. Ihre zwei aufeinanderfolgenden Krimis könnten unterschiedlicher nicht sein: Die Erfurter Filmemacherin setzt diesmal vor allem auf intensive Schauspielkunst.
Es geht um ein fröstelnd machendes Ehe-Psychogramm. Die Kommissarinnen Winkler (Gröschel) und Gorniak (Hanczewski) werden zu einer mit Smart-Home-Technik verkabelten, blutgetränkten Protz-Villa gerufen. Der (vom Dresdner OB protegierte) Geschäftsmann Simon Fischer vermisst seine Gattin.
In der ungewöhnlichen Dramaturgie, die keine weiteren Verdächtigen aufbietet, muss diesem cholerischen Großkotz sein Geheimnis entrissen werden.
Der aus Filmen unbekannte, in Oberhausen engagierte Thüringer Theaterschauspieler Christian Beyer (44) hält den unberechenbaren Charakter bravourös in der Schwebe.
Neuer Dresden-"Tatort" ist ein TV-Highlight
Um ihn herum setzen die Ensemblemitglieder des Dresdner Staatsschauspiels kleine, aber feine Glanzpunkte.
Karina Plachetka, im weißen Ganzkörper-Overall einer Kriminaltechnikerin kaum zu erkennen, fordert humorig mehr Musik bei der Spurensicherung. Der zuletzt selten zu sehende Veteran Albrecht Goette liefert grimmigen Dresdner Touch als Spürhund-Einsatzleiter auf Leichensuche an der Seite von Revierleiter Schnabel (Brambach).
Der wird vorher von Polizistin Eva Kriegler angeflirtet, die der Kollegin Gorniak Kuchen zum Geburtstag bringt. Nadja Stübiger reißt diesen Auftritt in "Hallo, hier bin ich"-Manier zum Niederknien an sich, stiehlt ihren Mitspielern komplett die Show und lockert so den beklemmend-düsteren Thriller heiter auf.
"Das kalte Haus" reiht sich als spannender Krimi mit waffenreichem Western-Finale ein in die beachtliche Kette von "Tatort"-Highlights aus Dresden.
Titelfoto: MDR/Hardy Spitz