Tanzschule Lax kämpft für die Öffnung: "Wenn das so weitergeht, gibt es bald keine Tanzschulen mehr"
Dresden - "Wir kämpfen gegen das Vergessen!" - Tanzlehrer Tassilo Lax (49) gehört zu den Initiatoren der im März gegründeten IG "Tanzen in Sachsen".

Ihr gehören rund 100 Tanzschulen des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes (ADTV), Tanzsportvereine und verbandsfreie Institutionen an, die in einem Brief an Staatsregierung, Minister und Fraktionen auf ihre katastrophale Situation in der Pandemie aufmerksam machen.
Und Chancen aufzeigen!
Die Forderung der rund 1000 Unternehmer und Mitarbeiter: "Ab 19. April wollen wir in unseren Häusern wieder Individualunterricht ermöglichen", sagt Jens Pötschke (45), ADTV-Regionalleiter Ost.
"In unseren großen Räumen können wir alle Hygiene- und Abstandsregeln einhalten. Es wäre ein Signal an unsere Stammkunden, aber auch an jene, die künftig bei uns tanzen möchten."
Rund eine Million Menschen sind laut IG "Tanzen in Sachsen" mit dem Tanzen in Schulen und Vereinen verbunden.

Umsatz der Tanzschulen um 50 Prozent eingebrochen!

Auch wenn Tanzstunden für einen Tänzer oder ein Paar nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. "Es wäre ein Anfang und vor allem eine Perspektive", sagt Tanzlehrerin Sabine Lax (48).
Denn die Situation ist dramatisch: "Seit März 2020 mussten die Tanzschulen bis heute neun Monate schließen. Wir hatten faktisch Berufsverbot. Der Umsatz brach 2020 um 50 Prozent ein", so Pötschke.
"Wenn das noch ein paar Wochen so weitergeht, gibt es bald keine Tanzschulen mehr."
Weder Tanzsport- noch Erwachsenenkurse oder Jugendtanzstunden samt Abschlussbällen können für die nächsten Monate verbindlich angeboten oder geplant werden.
"Entsprechend gibt es auch keine Anmeldungen. Wir wissen auch nicht, wann angefangene Kurse beendet werden können. Zum Glück verhalten sich unsere Kunden solidarisch. Nur wenige wollen ihr Geld zurück", sagt Sabine Lax.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig