"Sonnenhäusel" im Großen Garten: Seit 25 Jahren Bühne für Puppenspieler Bretschneider
Dresden - Wenn im Großen Garten Kinderlachen erschallt. Wenn laut "Achtung!" oder "Pass auf!" gerufen wird. Dann ist das "Sonnenhäusel" nicht weit.
Seit 25 Jahren ist der kleine Bau im Sommer die Bühne für Puppenspieler Jörg Bretschneider (64). Vom 19. Juli bis 13. August begeistert der Dresdner wieder das junge Publikum - Eltern, Großeltern oder Kindergärtner nicht minder.
"Vor 25 Jahren habe ich mit meinem damaligen Bühnenkollegen Volkmar Funke hier angefangen. Heute bestreite ich die Vorstellungen allein, aber an sieben Tagen spielt meine Tochter Marie", verweist Bretschneider auf den Spielplan.
Ein Klassiker darf nicht fehlen: "Ein Feuerwerk für den Fuchs mit Pettersson und Findus" ist seit 15 Jahren mit über 400 Aufführungen der absolute Publikumsliebling. Deshalb gibt's ein zweites Katerstück: "Aufruhr im Gemüsebeet".
Vom Grimmschen Märchen bis zur modernen Kinderbuch-Geschichte reicht das Repertoire.
Bretschneider agiert mit Hand- und Mimikpuppen, Schatten- und Flachfiguren, Marionetten - 200 Figuren warten in seinem Atelier im Loschwitzer Künstlerhaus auf ihren großen Auftritt.
Die letzte Saison für den 64-jährigen Puppenmeister?
Techniken und Bühnenbilder wechseln. Was bleibt, ist Bretschneiders ganz eigene Poesie, der Charme seiner Bühnenhelden, die er mit Leidenschaft und Witz zum Leben erweckt.
Zum Glück ist Bretschneider nicht bei seinem ersten Studium geblieben - sonst wäre er heute Verkehrs-Kybernetiker.
So aber begeisterte er schon bei vielen Festivals, unter anderem in Dänemark, Finnland, Italien und Mexiko. Jetzt wieder im Großen Garten und hoffentlich nicht das letzte Mal.
"Mal sehen, wie die Saison läuft. Wenn sie verregnet ist oder zu wenig Zuschauer kommen, dann setzte ich mich 2024 zur Ruhe - dann bin ich 65", so Bretschneider.
Also nix wie hin zum Sonnenhäusel!
Infos/Programm unter: www.dresdner-figurentheater.de - Tickets kosten 6 Euro, für Kitagruppen 5 Euro pro Person.
Titelfoto: Fotomontage: Steffen Füssel//Thomas Türpe