SKD-Museen in Dresden reagieren auf Spardruck: Das sind die Änderungen
Dresden - Spardruck lastet auf den Kulturinstitutionen. Nun reagieren auch die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) auf wirtschaftliche Entwicklungen: Zum Jahresbeginn 2025 werden Eintrittspreise und Öffnungszeiten angepasst. Bedeutet: Es gibt für mehr Geld etwas weniger Kunst. Allein die Caspar-David-Friedrich-Schau im Albertinum bekommt fürs Finale zusätzliche Öffnungszeiten spendiert.
Wie die SKD mitteilen, werden ab dem 1. Januar die Eintrittspreise für Zwinger, Residenzschloss und das Albertinum um jeweils 2 Euro erhöht. Auch die Eintrittskarten für das Historische Grüne Gewölbe sowie die SKD-Tagestickets werden um jeweils 2 Euro teurer.
Von den Preiserhöhungen ausgenommen sind das Kupferstich-Kabinett, der Mathematisch-Physikalische Salon, die Porzellansammlung und alle übrigen Sammlungen der SKD. Von der Anpassung ebenso wenig betroffen sind die Preise für Jahreskarten, sie bleiben bei 75 Euro für Vollzahler, 50 Euro für Senioren und 25 Euro für Ermäßigungsberechtigte stabil.
Auch erfreulich: Der freie Eintritt für Besucher bis 17 Jahre sowie die Aktion "Frei ab drei!", bei der jeden Sonntag ab 15 Uhr ein anderes Museum seine Türen öffnet, bleiben ebenfalls erhalten. Es sei die erste umfassende Anpassung der Eintrittspreise seit dem Jahr 2020.
Doch geht sie mit einer Verringerung des Angebotes einher. Eine neue, dynamische Lösung sieht vor, einerseits Öffnungszeiten temporär zu reduzieren, sie andererseits aber für besonders stark besuchte Ausstellungen kurzfristig zu erweitern.
Zunächst zu den Kürzungen: Alle SKD-Museen werden ab dem 6. Januar eine Stunde früher schließen, um 17 statt 18 Uhr also. Zudem entfallen bis auf Weiteres sämtliche Abendöffnungszeiten.
All diese Maßnahmen laut SKD vorläufig
Hinzu kommen weitere Einschränkungen: So wird das Museum für Sächsische Volkskunst vorerst nur noch von Freitag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet sein. Das gelte nicht für die Saison-Ausstellung an Ostern.
Das Archiv der Avantgarden - Egidio Marzona, das Albertinum und der Mathematisch-Physikalische-Salon verkürzen ihre täglichen Öffnungszeiten gar um zwei Stunden und die neu eingerichtete Puppentheatersammlung im Kraftwerk Mitte bleibt dienstags und mittwochs geschlossen.
All diese Maßnahmen seien laut SKD vorläufig, im Laufe der kommenden Monate werde regelmäßig geprüft, ob sie revidiert werden können.
Cornelia Rabeneck, Kaufmännische Direktorin der SKD: "Wie viele andere Kultureinrichtungen bundesweit müssen auch die SKD in 2025 Einsparungen vornehmen. In diesem wirtschaftlichen Umfeld [ist] eine moderate Ticketpreiserhöhung bei temporärer Reduzierung der Öffnungszeiten unausweichlich geworden." Man habe sich insgesamt bemüht, mit Augenmaß vorzugehen und eine verständliche Lösung zu finden.
Die Dynamisierung bedeute aber auch, dass für die stark nachgefragte Ausstellung "Caspar David Friedrich. Wo alles begann" zusätzliche Öffnungszeiten eingerichtet werden können. Am Sonntag, dem 22. Dezember, und Montag, dem 30. Dezember, öffnet die Schau bis 21 Uhr, am Finaltag, 5. Januar, gar bis 24 Uhr. Dafür wurden seit Mittwoch online 3700 zusätzliche Tickets freigeschaltet.
Man sehe auf ein erfolgreiches Jahr zurück, so SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann. Aber man blicke auch mit Sorge in die Zukunft: "Wir hatten lange nicht mehr so viele Ungewissheiten. Daher wollen wir das neue Jahr vorsichtig beginnen."
Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel, Eric Münch