Seniorenakademie in Feierlaune, doch etwas trübt die Stimmung

Dresden - Ausgerechnet zum 30. Jubiläum bangt die Dresdner Seniorenakademie um ihre Zukunft. Dabei wird das Projekt von Ehrenamtlichen getragen, nehmen jährlich Hunderte Rentner an Lehrveranstaltungen teil. Hier halten sie vom Workshop über Online-Banking bis zum Zeichenkurs ihren Geist fit.

Birgit Schütz (70) ist eine aktive Rentnerin, schätzt die Akademie für ihr vielseitiges Angebot.  © Petra Hornig

Das sollte eigentlich am gestrigen Montag gefeiert werden: mit heiterer Musik, guter Stimmung und vollbesetzten Reihen in einem Festsaal des Hygienemuseums. In dem Gebäude kennen sich die Senioren aus, finden doch viele Veranstaltungen im Museum statt.

Dann zündete Akademie-Chef Dieter Seyfarth (77) eine sprichwörtliche Bombe: "Wir sind von geplanten Kürzungen der Stadt für das Hygienemuseum betroffen. Wir durften die Räume immer kostenfrei nutzen, künftig sollen wir Miete an das Museum zahlen. Dafür müssten wir unsere kompletten Einnahmen aus den Semesterbeiträgen verwenden", sagte er.

Seyfarth weiter: "Sollten wir keine Lösung finden, sehen wir uns gezwungen, die Seniorenakademie im Sommersemester 2025 zu schließen."

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Aufgeregtes Raunen im Saal. Denn für viele Ältere ist die Seniorenakademie eine wichtige Institution. Etwa für Rentnerin Birgit Schütz (70), die sich für Vorlesungen und Musik interessiert: "Wir wollen unseren Horizont erweitern. Eine Schließung wäre schrecklich."

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Wäre kein Geld verfügbar, würde die Stadt eigene Räume zur Verfügung stellen.

Sorgen um die Zukunft der Seniorenakademie äußerte Dieter Seyfarth (77).  © Petra Hornig

Glück im Unglück: Vor Ort wiegelte Dresdens Erster Bürgermeister Jan Donhauser (55, CDU) die schlimmsten Befürchtungen ab. "Im fertigen Haushaltsentwurf wird das Problem gelöst sein. Die Seniorenakademie soll auch die nächsten 30 Jahre bestehen bleiben", versprach er.

Wäre kein Geld verfügbar, würde die Stadt eigene Räume zur Verfügung stellen. Also müssen sich Dresdens Senioren vorerst doch keine Sorgen um ihre Weiterbildung machen - sollte Donhauser recht behalten ...

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