Semperopernball: Rathaus zieht einen Schlussstrich!
Dresden - Schlechtes Omen für den Neustart? Im Februar 2024 soll der 16. Semperopernball nach dreijähriger Pause (Motto "Neuanfang. Leichtigkeit. Jugendlichkeit") neu starten. Aber von nun an ohne das Dresdner Rathaus in der VIP-Lounge.

Seit 2010 war es Tradition, dass jedes Jahr ein Tisch für den Oberbürgermeister und seine Gäste sowie weitere zwölf VIP-Karten gekauft wurden.
Dieses Jahr erteilt OB Dirk Hilbert (52, FDP) seine historische Absage: "Aufgrund der Nähe des ehemaligen künstlerischen Leiters Hans-Joachim Frey zu Wladimir Putin haben wir nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine entschieden, dass wir künftig als Stadt auf einen eigenen Tisch beim Semperopernball verzichten werden."
Die Semperoper trennte sich zwar vom kritisierten Kulturmanager Frey und erfand ein neues Konzept. Aber das Statement aus dem Rathaus beinhaltet auch finanzielle Aspekte: Die städtischen Ausgaben pro Ballbesuch beliefen sich auf über 30.000 Euro.
Geld, das von nun an bürgerfreundlicher genutzt werden soll: "Statt einen VIP-Tisch zu kaufen, werde ich künftig die Realisierung des OpenAir-Balls finanziell unterstützen", bekundet Hilbert.
Das zeugt von Wertschätzung gegenüber einem der größten Opernbälle Europas und scheint klug, angesichts der Kritik an den Ausgaben für Hilberts Rathaus-Partys.


Auf die Kritik aus der Linken-Fraktion aufgrund der Beteiligung an der "Neureichenparty" kontert Hilbert: "Genau das war der Semperopernball nämlich nicht. Dank der Möglichkeit, kostenfrei vor der Oper mitzufeiern, war und ist es ein Ball für jedermann."
Titelfoto: Montage: Eric Münch, Thomas Türpe