Sein Freund, der betrunkene Sachse: So viel Olaf Böhme steckt in Kaufmanns Bühnen-Outfit
Dresden - Fast auf den Tag genau vor drei Jahren verstarb der großartige Dresdner Kabarettist Olaf Böhme (†66). Schauspieler Thomas Kaufmann (44) jedoch erweckt dessen Paraderollen wieder zum Leben. Am Donnerstag feiert das Programm "Mein Freund, der betrunkene Sachse – Ein Abend für Olaf Böhme" im Boulevardtheater Dresden Premiere – mit jeder Menge Original-Böhme-Requisiten.
"Ich habe vieles aus dem Nachlass von Olaf Böhme bekommen", freut sich Kaufmann.
Auch Böhmes Bühnenklamotten. "Seine schwarze Hose habe ich kürzen lassen. Sein weißes Hemd – Kragenweite 44 – passt mir. Ich werde wie Böhme den rechten Ärmel hochkrempeln und den linken Hemdzipfel aus der Hose hängen lassen. Das war typisch für seinen Sachsen."
Dabei versichert Kaufmann: "Ich will Böhme nicht kopieren. Ich versuche, mich ihm respektvoll zu nähern."
Deshalb wird sich Kaufmann die Original-Krawatte (Commodore München, 100 Prozent Polyester) nicht umhängen, sondern den blau-weiß-roten Schlips nur in der Hand halten.
Kaufmann arbeitet mit Original-Requisiten
Auf der Bühne arbeitet Kaufmann mit Original-Requisiten von Olaf Böhme.
Mit seiner Gartenbank aus dem "Mitternachtssachsen". Mit dem stark strapazierten Telefonbuch 2003/04 aus dem Programm "Olaf Böhme liest aus dem Telefonbuch". Mit Böhmes Steuererklärung von 1996 aus "Der betrunkene Sachse".
"Ich habe außerdem Tupperdosen von ihm und seine Der-Käse-Merkdose", breitet Kaufmann seine Schätze aus. "Es ist ein Traum, mit diesen originalen Sachen zu spielen."
Nicht zuletzt ist Böhmes Bühnen-Armbanduhr in seinem Besitz – ein Werbegeschenk der F.A.Z. "Olaf Böhme hatte die Angewohnheit, wenn er auf die Bühne ging, seine Uhr irgendwohin abzulegen, um draufhauen zu können."
Nur ein Requisit vermisst Kaufmann: "Olaf ging mit einer Plus-Markt-Plastetüte auf die Bühne. Aber die ist weggekommen."
Wer keine Karten für die Premiere bekommt: Am 24. April steht der Böhme-Abend erneut auf dem Programm des Boulevardtheaters.
Titelfoto: Norbert Neumann