Er brach auf dem Hauptbahnhof zusammen: Früherer Frauenkirchen-Organist gestorben

Dresden - Der erste Organist der wiederaufgebauten Frauenkirche ist tot. Samuel Kummer verstarb völlig unerwartet am Dienstagnachmittag im Alter von 56 Jahren in Dresden. Der Kirchenmusiker brach um 16.05 Uhr im Dresdner Hauptbahnhof auf der Treppe zum Bahnsteig 1/2 zusammen. Der gebürtige Stuttgarter wollte nach Würzburg reisen, um dort Orgelunterricht zu geben

Nach 17 Jahren wurde er 2022 als Frauenkirchen-Organist entlassen. (Archivbild)
Nach 17 Jahren wurde er 2022 als Frauenkirchen-Organist entlassen. (Archivbild)  © Eric Münch

Samuel Kummer gewann in den 90er-Jahren Preisträger mehrere internationale Orgelwettbewerbe.

Er gastierte in Mittelamerika, Europa, den USA und Japan, spielte in Kathedralen von Versailles und Köln wie auch in großen Konzertsälen. 2005 übernahm er das Amt des Organisten an der Dresdner Frauenkirche.

Im September 2022 wurde er nach 17 Jahren entlassen - die Stiftung Frauenkirche warf ihm Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit vor. Kummer bestritt die Vorwürfe und klagte gegen seine Kündigung.

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Er verlor den Rechtsstreit am Dresdner Amtsgericht in erster Instanz. Im Mai sollte über die Berufung verhandelt werden.

Frauenkirche "bestürzt und mit großer Trauer" über plötzlichen Tod Kummers

Samuel Kummer (†56) prägte das Orgelmusik-Profil der wiederaufgebauten Frauenkirche. (Archivbild)
Samuel Kummer (†56) prägte das Orgelmusik-Profil der wiederaufgebauten Frauenkirche. (Archivbild)  © Eric Münch

Frank Richter, ehemaliger Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche, bezeichnete Kummer in einem Interview als einen der begnadeten Musiker, die er in seinem Leben kennenlernen durfte.

Die Stiftung Frauenkirche nahm den Tod "bestürzt und mit großer Trauer" auf.

"Bei vielen gottesdienstlichen Formaten durfte ich Samuel Kummers Orgelspiel in der Frauenkirche hören. Seine musikalischen Gaben und sein im festen Glauben verankerte Interpretationsfreude berührten mich ein jedes Mal", so Landesbischof Tobias Bilz.

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Kummer habe das Orgelmusikprofil des wiederaufgebauten Gotteshauses entscheidend geprägt.

"Sein plötzlicher Tod lässt uns betroffen und ratlos zurück. Unsere Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei seiner Frau Irena Budryte-Kummer und seiner Familie, der wir Gottes Beistand und die Nähe von Menschen wünschen", erklären Frauenkirchen-Pfarrer Markus Engelhardt und Maria Noth, Geschäftsführerin der Stiftung Frauenkirche Dresden.

Zuletzt aktualisiert: 17.43 Uhr

Titelfoto: Eric Münch

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