Sanierungs-Startschuss für Villen "Shatterhand" und "Bärenfett": Gojko Mitic gräbt Radebeul an
Dresden - Nicht im Sattel eines Pferdes, sondern hoch zu Bagger: DEFA-Kult-Indianer Gojko Mitic (81) hatte am Dienstag in Radebeul viel Spaß daran, mit der Baggerschaufel eine Hauswand einzureißen. Es war der Startschuss für den Ausbau und die Sanierung der Villen "Shatterhand" und "Bärenfett" des Karl-May-Museums.
Bis 2028 soll das Museum wieder komplett in Schuss sein und die Völkerkundliche Sammlung einen gebührenden Ausstellungsort auf 360 Quadratmetern erhalten.
Bislang ist nur ein Bruchteil der insgesamt über 4000 Exponate zu sehen. Der Großteil lagert bis dato im ehemaligen Kohlenkeller der "Villa Bärenfett". Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 8,5 Millionen Euro.
"Rund eine Million Euro oder gern mehr wollen wir als Spenden einwerben", so Geschäftsführer Volkmar Kunze (67).
Und da kommt der "Sohn der Großen Bärin" ins Spiel - Gojko Mitic soll als Botschafter der Kampagne "Rettet Shatterhand!" (www.rettet-shatterhand.de) das Projekt deutschlandweit bekannt machen.
Gojko Mitic ritt 15 Jahre als Winnetou über die Bühne
"Karl May begleitet mich mein Leben lang. Ich habe ihn als Kind gelesen. Als Student an der Belgrader Sporthochschule habe ich in drei Karl-May-Filmen mitgespielt - Jugoslawien war ein beliebter Drehort", so Mitic.
"Die Söhne der Großen Bärin" waren 1966 der Beginn seiner DEFA-Karriere als Chefindianer. Aus der Zeit dieser Dreharbeiten stammt Gojkos erster Eintrag ins Gästebuch des Karl-May-Museums.
"Danach bin ich immer vorbeigekommen, wenn ich in der Nähe war. Und wenn es sein muss, packe ich auch bei der Sanierung an. Ich habe schon mal Dachpappe auf einem Schuppen verlegt", sagt der rüstige Schauspieler, der bis 2006 ganze 15 Jahre (!) lang in 1024 Vorstellungen als Winnetou über die Freilicht-Bühne von Bad Segeberg ritt.
"Aber damit habe ich aufgehört, bevor man mich mit dem Kran auf ein Pferd hieven muss", lacht Gojko, während er wie ein Junge vom Bagger springt. Er kann's ganz einfach noch!
Titelfoto: Ove Landgraf