Preis aberkannt! Rückt Putin den Dresdner Orden wieder raus?
Dresden - Erst hatten die Verantwortlichen abgewunken, dann wurde der Druck zu groß: Nach dem Ultimatum von Dresdens OB und weiterer Kritik entschied sich der SemperOpernball-Verein doch noch dazu, Kriegstreiber Wladimir Putin (69) den Ball-Orden abzuerkennen. Doch schickt der Kreml die kostbare Figur auch zurück nach Dresden?
Putin, damals russischer Ministerpräsident, hatte den St. Georgs-Orden 2009 (hieß damals noch "sächsischer Dankesorden") auf dem vierten SemperOpernball erhalten. Er war dafür sogar nach Dresden gekommen, wo er von 1985 bis 1990 als KGB-Offizier gelebt hatte.
Nach der Aberkennung stellt sich die Frage, ob Putin seine Auszeichnung auch zurückgibt. Der Verein hatte das am Freitag nicht gefordert.
Der Orden entstammt der Pforzheimer Werkstatt des Dresdner Juweliers Georg Leicht (57), zeigt den Heiligen Georg zu Pferd.
Das über 400 Jahre alte Original gehört zu den kostbarsten Pretiosen des Grünen Gewölbes, ist mit zehn Diamanten, sechs Rubinen, einem Smaragd und sieben Perlen verziert.
Der Orden ist eine abgespeckte Replik aus 18-karätigem Gelb- und Weißgold, mit zwei Brillanten und einem Rubin. Wert um die 7000 Euro.
Doch offenbar legt der SemperOpernball-Verein um Ball-Impresario Hans-Joachim Frey (56) keinen Wert darauf, den Orden zurückzubekommen.
"Ich denke, der Verein hat in seiner Erklärung alles, was zu sagen ist, gesagt", teilte Sprecher Holger Zastrow (53) am Sonntag mit. Ob Putin seinen Preis auch unaufgefordert zurücksendet, darf bezweifelt werden. Der Kreml ließ eine Anfrage von TAG24 zunächst unbeantwortet.
Titelfoto: dpa / Andreas Lander