Dresden - Das Puppenspiel ist die kleinste Sparte an den Landesbühnen Sachsen.

Sie ist seit 2012 mit nur einem Mann besetzt - mit Konrad Bruno Till (34). Für den Doppelabend "Adam und Eva/Mord in der Elbe", der am Freitagabend vor erwachsenem Publikum Premiere feiert, holt er sich mit Puppenspielerin Isa Maria Hupe (28) weibliche Verstärkung auf die Studiobühne.

Die beiden Künstler erwecken mit 14 Stabpuppen zwei Stücke des 2013 verstorbenen, hoch geschätzten Radebeuler Künstlers Gottfried Reinhardt zum Leben.

Dessen erster Aufführung 1972 in der Schinkelwache folgten weit über 2000 Auftritte - zu DDR Zeiten geheime wie auch behördliche genehmigte. Reinhardt war für die Doppeldeutigkeit und den Wortwitz seiner Stücke bekannt.

Dresden Kultur & Leute Komponist Sven Helbig vor Uraufführung seines neuen Werks in Dresden

Bis zu seinem Schlaganfall im Jahr 2008 hatte der Puppenspieler mit Kasper, Tod und Teufel alle Hände voll zu tun.

In der Inszenierung von Klaus-Peter Fischer (65) erweckt nun eine junge Puppenspieler-Generation Reinhardts Stücke zu neuem Leben. Es sind große Fußstapfen, in die sie treten - vor einer großen, altersgereiften Fangemeinde.

Till und Hupe freuen sich auf die Herausforderung: "Wir haben uns für Stabpuppen entschieden, weil sie ein haptisches Spiel mit schnellen Figurenwechseln erlauben", zeigt Till liebevoll seine Mitspieler: Adam und Eva, Schaf, Hund und Katze, Tod, Teufel, Krokodil und Co.

"Die Puppen wurden eigens von unserer Requisite gebaut. Die Köpfe sind aus Pappmaché oder Styropor gearbeitet, dadurch sehr leicht und gut zu spielen. Durch die Nähe der Werkstatt konnten unsere Wünsche berücksichtigt werden."

Dresden Kultur & Leute Stadt will bei Kultur sparen, doch Dresdner Tourismus-Verband schlägt Alarm!

Ausstatter Stefan Wiel (66) kannte Reinhardt noch persönlich...